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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

2366-5017


Dies ist die deutsche Version des Artikels. Die englische Version finden Sie hier.
Artikel
Kommunikation in der Lehre

[Unangemessene Behandlung in Praktika: Ein Vergleich zwischen Medizin- und anderen Studierenden]

 Sonia Bormuth 1
Hanns Ackermann 2
Johannes Schulze 1

1 Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Frankfurt/Main, Deutschland
2 Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Biostatistik und Mathematische Modellierung, Frankfurt/Main, Deutschland

Zusammenfassung

Zielsetzung: Unangemessene Behandlung gehört zu den Faktoren, die ein erfolgreiches Zusammenleben und -Arbeiten erschweren und bei Studierenden Gesundheit und Lernerfolg beeinträchigen. In der Medizin scheint das Problem unangemessener Behandlung weit verbreitet. Diese Studie untersucht, ob unangemessene Behandlung in Praktika sich zwischen Medizin- und anderen Studierenden unterscheidet.

Methodik: Anhand eines Fragebogens werden die Häufigkeit, Art und Weise sowie Schwere von Vorfällen unangemessener Behandlung zwischen den Studiengängen Humanmedizin, Bauingenieurwesen und Lehramt verglichen.

Ergebnisse: Medizinstudierende geben mit 69,3% etwa doppelt so häufig unangemessene Behandlung an wie Studierende anderer Fächer. Dabei sind die Anteile verbaler, nonverbaler und organisatorischer unangemessener Behandlung zwischen den Studiengängen ähnlich verteilt, jedoch ist der Anteil an Medizinstudierenden, die Aufgaben ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrungen oder Einweisung ausgeführt haben, sehr viel höher (7x) als in den anderen Studiengängen. Die erlebten Vorfälle von unangemessener Behandlung werden in den verschiedenen Studiengängen im Mittel als gleich schwerwiegend angesehen.

Schlussfolgerung: Die unangemessene Behandlung von Studierenden während Praktika ist in der Medizin ein größeres Problem als in den Berufen Bauingenieurwesen und Lehramt, insbesondere auch in Bezug auf das Ausüben unsicherer Tätigkeiten. Mit Hinblick auf die Gesundheit von Studierenden und Patienten sollte gegen unangemessene Behandlung in der medizinsichen Ausbildung vorgegangen werden. Bisherige Studien lassen darauf schließen, dass dies nur durch langjährige umfangreiche Maßnahmen auf Ebene der Studierenden, der Lehrenden und der Fakultät bzw. Lehrkrankenhäuser gelingen kann.


Schlüsselwörter

Aggression, Sozialverhalten, Kommunikation, psychologische Stress, nicht-sexuelle Belästigung, Mobbing, interdisziplinärer Vergleich, Prävalenz, Querschnittstudie

1. Einleitung

Abwertende oder mangelnde Kommunikation ist der elementare Bestandteil der allermeisten Formen von unangemessener Behandlung (UAG). Diese kann auf verbale, nonverbale oder organisatorische Weise erfolgen [1], [2], [3], [4]. UAG tritt in Ausbildung und Studium häufig im Kontext von Praktika auf [5], in denen Studierende durch den Übertritt auf Zeit vom Lernumfeld der Universität in das Arbeitsumfeld des angestrebten Berufs im Rahmen des „hidden curriculum“ [6], [7] einen essenziellen Teil ihrer beruflichen Sozialisation erfahren [8], der im Falle von Medizinstudierenden ihr Bild der ärztlichen Berufskultur und infolgedessen ihr Verhalten nachhaltig formt [9], [10], [11], [12].

Das Erleben von UAG in der Ausbildung kann für die Betroffenen weitreichende Folgen haben, die sich negativ auf die eigene psychische Gesundheit [13], [14], [15], [16], das ärztliche Selbstverständnis [17], [18] sowie den Umgang mit Patienten [17], [19] und nachfolgenden Studierenden-Generationen [2], [6], [8] auswirken.

In der Folge steht UAG auch der Approbationsordnung für Ärzte [https://www.gesetze-im-internet.de/_appro_2002/BJNR240500002.html] sowie der Muster-Berufsordnung für Ärzte [20] entgegen, deren Ziel es ist, Ärzte auszubilden, die ihren Beruf eigenverantwortlich, kompetent, kollegial, ethisch und zum Wohle ihrer Patienten ausüben.

Als Ursachen für UAG werden häufig die steile Hierarchie in der Medizin [21], [22], [23], Zeitmangel und Stress in der Patientenversorgung [24], [25], [26], [27] und die in Form des „hidden curriculum“ von Generation zu Generation weitergegebene berufliche Sozialisation in einem UAG-fördernden System [2], [10], [11] angeführt.

Seit den 80er Jahren wurde das Phänomen von UAG in der medizinischen Ausbildung in einer Vielzahl von Studien untersucht, von denen einige auszugsweise in Tabelle 1 [Tab. 1] dargestellt sind. Der Vergleich der Daten zwischen Ländern und Sprachen ist jedoch schwierig, auch weil für die verwendeten Begriffe keine identischen Übersetzungen existieren. Schon Gagyor et al. mussten bei der Erstellung ihres deutschsprachigen Fragebogens über „unangemessene Behandlung“ eine Interpretation der englischen Begriffe „abuse“, „mistreatment“ und „harassment“ vornehmen [28].

Tabelle 1: Vergleich der UAG-Häufigkeit in der medizinischen Ausbildung zwischen verschiedenen Studien unter Berücksichtigung des verwendeten UAG-Begriffs

In den allermeisten Studien wird UAG dabei als ein medizinspezifisches Problem betrachtet. Dass UAG, wie die Mobbingforschung nahelegt [30], in den verschiedensten Berufen verbreitet ist, wird in der Regel nicht berücksichtigt [1], [2], [3], [29]. So existieren kaum Studien, die das Vorkommen von UAG zwischen verschiedenen Studiengängen vergleichen. Genau das ist jedoch sehr relevant, um UAG in der Medizin besser zu verstehen und gezielte Lösungsansätze zu entwickeln.

Unsere Studie untersucht daher, ob und – falls ja – wie sich UAG von Studierenden in berufsvorbereitenden Praktika der Humanmedizin von der in berufsvorbereitenden Praktika anderer Studiengänge unterscheidet.

UAG wird in dieser Studie definiert als „ein Verhalten, das in seiner Art oder seinem Ausmaß von mindestens einer der in der Situation anwesenden Personen als nicht angebracht oder unpassend empfunden wird und infolgedessen Gefühle von Überraschung, Ärger, Scham oder Enttäuschung auslöst“.

Spezifisch wird untersucht, ob UAG in Praktika der Humanmedizin gleich häufig, gleichartig und gleich schwerwiegend ist wie in Praktika anderer Studiengänge.

Als Vergleichsgruppen für die Medizinstudierenden wählten wir Studierende des Lehramts (LA) und des Bauingenieurwesens (Bauing). Jeder dieser Studiengänge führt klar auf ein bestimmtes Berufsfeld hin und verlangt im Curriculum ein verpflichtendes berufsvorbereitendes Praktikum mit einer Länge von 12 bis 15 Wochen, das für die Studierenden vorsieht, auch selbst aktiv zu werden.

2. Methoden

Studiendesign

Nach einer Literaturübersicht zum Thema wurde auf der Basis von fünf halbstrukturierten Interviews pro Studiengang sowie der Studie von Gagyor et al. zu negativen Erfahrungen im Medizinstudium [5] die α-Version eines Fragebogens erstellt. Diese Erstversion erfasste demografische Daten (Geschlecht, Alter, Migrationshintergrund, Fachsemester und angestrebte Fachrichtung), persönliche Erfahrungen und Einschätzungen sowie die Bewertung typischer Situationen und wurde auf Eindeutigkeit und Duplikationen geprüft. Der vollständige Fragebogen ist in seiner Endfassung im Anhang 1 [Anh. 1] wiedergegeben. Entsprechend der Leitfrage geht dieses Manuskript hauptsächlich auf den Teil des Fragebogens ein, der sich mit den persönlichen UAG-Erfahrungen der Studierenden in Praktika beschäftigt.

Um die Studiengänge und deren Studierende vergleichen zu können, wurde eine Definition für den Begriff „unangemessene Behandlung“ vorgegeben (s. Einleitung). Außerdem wurden berufsspezifische Begriffe, soweit sinnvoll, verallgemeinert (z.B. „Vorgesetzter“ statt „Arzt“ oder „Lehrer“).

Datenerhebung

Für alle drei Studiengänge wurde im Wintersemester 2017/2018 in Pflichtlehrveranstaltungen eine Vollerhebung auf freiwilliger Basis durchgeführt. Für den Studiengang Humanmedizin der Goethe-Universität Frankfurt/Main wurden Studierende des 5. Fachsemesters in der Pflichtveranstaltung „Seminar der theoretischen Pathophysiologie und Pharmakologie“ befragt. Die Erhebung unter Bauingenieursstudierenden erfolgte an der Technischen Universität Darmstadt an Bachelor-Studierenden des 5. Fachsemesters in der Vorlesung „Geotechnik I“.

Für Lehramtsstudierende fand die Befragung an der Goethe-Universität Frankfurt/Main an Studierenden im 3. oder 4. Fachsemester im Begleitseminar des Praxissemesters statt. Im Gegensatz zu den anderen beiden Gruppen wurde der Bogen hier nur ausgeteilt und daheim, nicht direkt in der Veranstaltung, ausgefüllt.

Auswertung der Daten

Nach Erstellung einer Datenbank erfolgte die inferenzstatistische Auswertung der Daten mit dem Statistikprogramm BiAS der Abteilung Biomathematik am Institut für Biostatistik und mathematische Modellierung, Goethe-Universität Frankfurt/Main [https://www.bias-online.de/index.html].

Auf Gruppenunterschiede wurde mit dem exakten Text nach Fisher, Freeman und Halton (Effektstärke Cohen’s ω), dem Wilcoxon-Mann-Whitney-U-Test (Effektstärke R nach Rosenthal) und dem Kruskal-Wallis-Test (Effekstärke η2) getestet. Zeigte sich bei letzterem Verfahren ein signifikanter Unterschied (p<0,05) mit mindestens mittlerer Effektstärke, wurden an den Globaltest multiple Dunn-Paarvergleiche mit nach Bonferroni-Holm korrigiertem Signifikanzniveau angeschlossen. Als „relevante Unterschiede“ werden im Folgenden signifikante (p<0,05) Unterschiede mit mindestens mittlerer Effektstärke (ω≥0,3; R≥0,3; η2≥0,06) bezeichnet.

Die Pilotstudie wurde von der Ethikkommission der Goethe-Universität Frankfurt genehmigt.

3. Ergebnisse

Die Rücklaufquote auswertbarer Bögen betrug bei den Medizinstudierenden 86% (261/305), bei den Bauingenieursstudierenden 88% (146/170) und bei den Lehramtsstudierenden 55% (87/159).

Die demographischen Angaben finden sich in Tabelle S2 im Anhang 2 [Anh. 2].

Relevante Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug auf die Bewertung potenzieller UAG-Situationen zeigten sich bei nur 3 der 14 Beispiele: In Frage 18 bewerteten die Lehramtsstudierenden die Einladung auf einen Drink durch die Vorgesetzte als unangemessener als die Vergleichsgruppen. In den Fragen 21 und 22 hielten die Medizinstudierenden es für angemessener als die Vergleichsgruppen, sich bei Betreten eines Raums laut vorzustellen oder bei einer Aufgabe um Hilfe zu bitten.

Häufigkeit von UAG

Die Häufigkeit von UAG wurde in Frage 5 erhoben. Unter den Medizinstudierenden lag der Anteil von Teilnehmenden mit UAG-Erlebnissen mit 69% mehr als doppelt so hoch wie in den anderen beiden Studiengängen (Bauing=32%, LA=33%; p<0,0001, ω=0,37).

Da auch Studierende, die bei Frage 5 die Erfahrung von UAG verneint hatten, bei den Fragen 6 bis 9 zu spezifischen Formen von UAG Erlebnisse angaben, wurden diese (nein zu 5., aber ja zu 6.-9.) zu der Gruppe mit UAG-Erfahrungen gezählt. Dadurch stieg in der Gruppe der Medizinstudierenden der Anteil von Studierenden mit UAG-Erlebnissen auf 83%. Auch bei dieser Berechnungsweise war jener Wert etwa doppelt so hoch wie in den anderen beiden Studiengängen (Bauing=43%, LA=43%; p<0,0001, ω=0,42; siehe Abbildung 1 [Abb. 1], siehe Tabelle S3 im Anhang 2 [Anh. 2]).

Abbildung 1: Häufigkeit von UAG-Erlebnissen in den Studiengängen.

Fr.5ja = UAG-Erlebnis in Frage 5 berichtet; Fr.6-9ja = UAG-Erlebnis nur in Fragen 6-9 berichtet; nein = kein UAG-Erlebnis in den Fragen 5-9 berichtet

Abbildung 2 [Abb. 2] und Abbildung 3 [Abb. 3] vergleichen die Häufigkeiten der verschiedenen Kategorien bzw. der sechs von Medizinstudierenden am häufgsten genannten Formen von UAG miteinander und mit den beiden anderen Studiengängen. Es werden sowohl die unter 5.1 als auch unter 6-9 erhobenen Formen berücksichtigt. Die vollständigen Daten für die die Häufigkeiten von UAG-Formen/-Kategorien sind im Anhang 2 [Anh. 2] in der Abbildung S4 sowie in den Tabellen S5 und S6 dargestellt.

Abbildung 2: Häufigkeiten der UAG-Kategorien zwischen den Studiengängen im Vergleich.

Grundwert sind jeweils alle Teilnehmenden. Positive Angaben in Frage 9 wurden zu verbaler UAG gezählt, positive Angaben in den Fragen 6-8 zu der Kategorie, die die Teilnehmenden für ihr Erlebnis in der Antwort angegeben hatten. Mehrfachangaben waren möglich.

Abbildung 3: Die häufigsten UAG-Formen zwischen den Studiengängen im Vergleich.

Grundwert sind jeweils alle Teilnehmenden. Mehrfachangaben waren möglich.

Studierende aller drei Fächer gaben verbale und organisatorische UAG etwa gleich häufig an, nonverbale UAG etwas seltener (siehe Abbildung 2 [Abb. 2]). In allen Studiengängen wurden „kein Lerneffekt“, „schlechte Betreuung“ und „Nichtbeachtung“ unter den häufigsten Formen von UAG genannt (siehe Abbildung 3 [Abb. 3]). Bei allen dreien scheint möglich, dass eine (Fehl-)Kommunikation seitens der Lehrkräfte vorliegt. Direkte verbale UAG wie „Anschreien“ wurde bei Bauingenieurs- (8%) und Lehramtsstudierenden (6%) selten angegeben, bei Medizinstudierenden immerhin von 37%. Nur von den Medizinstudierenden wurde mangelnde Arbeitssicherheit mit 41% häufig angegeben, von Lehramts- und Bauingenieursstudierenden mit 3% bzw. 5% selten. Ähnlich verhielt es sich mit der Aufforderung zu verbotenen Tätigkeiten (Medizin 40%, Bauing 5%, LA 15%). In allen sechs hier dargestellten Arten von UAG unterschieden sich die Studiengänge in relevantem Ausmaß (p- und ω-Werte in Tabelle S7 im Anhang 2 [Anh. 2]).

Schwere von UAG

Als gravierendste Form von UAG (Angabe zu Frage 5.5) wurde „Aufgaben ohne Lerneffekt“ bei den Medizin- (18,4%) und Bauingenieursstudierenden (27,3%) am häufigsten genannt, „schlechte Betreuung“ am häufigsten bei den Lehramtsstudierenden (20,8%). Aktive verbale Abwertung, insbesondere „Anschreien“ und „negative Aussage über Berufliches“, wurde dabei in allen drei Studiengängen überproportional häufig als „gravierendstes Ereignis“ genannt.

Abbildung 4 [Abb. 4] vergleicht zwischen den Studiengängen, als wie schwerwiegend die als am gravierendsten empfundene UAG-Erfahrung eingeschätzt wurde (Auswertung der Frage 5.6). Eher nicht schwerwiegende UAG wurde von Medizinstudierenden häufiger als gravierendstes Ereignis angegeben (p<0,0001, ω=0,30). Die Fächer unterschieden sich in Bezug auf die Anteile der verschiedenen Schweregrade an allen gravierendsten Ereignissen nicht in relevantem Maß (siehe Tabelle S8 im Anhang 2 [Anh. 2]). Bemerkenswert ist auch, dass kein Teilnehmender ein Erlebnis als „sehr schwerwiegend“ bezeichnete.

Abbildung 4: Häufigkeit der unterschiedlichen Schweregrade bei dem am gravierendsten empfundenen UAG-Erlebnis im Vergleich zwischen den Studiengängen

Grundwert sind jeweils alle Teilnehmenden.

Subgruppenanalyse

Der Vergleich zwischen Studentinnen und Studenten innerhalb der Studiengänge fand geringe Unterschiede nicht relevanten Ausmaßes (siehe Tabelle S9 im Anhang 3 [Anh. 3]). Weitere Vergleiche, z.B. zwischen Studierenden mit und ohne Migrationshintergrund, wurden aufgrund der geringen Gruppengröße nicht durchgeführt.

4. Diskussion

Unsere Studie zeigt, dass unangemessene Behandlung in berufsvorbereitenden Praktika bei ähnlicher Sensibilität der Gruppen für UAG von Medizinstudierenden etwa doppelt so häufig berichtet wird wie von Lehramts- und Bauingenieurstudierenden. Die Formen und die empfundene Schwere von unangemessener Behandlung sind dabei zwischen den Studiengängen ähnlich; medizinspezifisch ist jedoch das häufige Arbeiten „ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrungen oder Einweisung“.

Bisher wurde nur in wenigen Studien das Vorkommen von UAG in unterschiedlichen Studiengängen verglichen. Unsere Ergebnisse entsprechen den Befunden von Rautio et al. [31] in Finnland, die Medizinstudierende mit Studierenden natur-, geisteswissenschaftlicher, technischer und pädagogischer Fakultäten verglichen und herausfanden, dass Medizinstudierende häufiger als Studierende anderer Fakultäten von UAG-Erlebnissen im universitären Alltag berichteten.

In Bezug auf medizininterne UAG ist die Datenlage reichhaltiger (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]). Auch wenn die Begriffe zwischen den Sprachen nicht identisch sind, stimmen die berichteten Prävalenzen gut überein und beschreiben ein Problem für die Mehrheit der Medizinstudierenden.

Im Gegensatz zu Gagyor et al. [5], die die „Belastung“ durch UAG erfragten, wurde in dieser Studie die erlebte UAG nach Schwere differenziert zwischen „gar nicht schwerwiegend“, „eher nicht schwerwiegend“, „eher schwerwiegend“ und „sehr schwerwiegend“. Insbesondere bei einer fehlenden Berücksichtigung der Belastung bzw. Schwere können die gemessenen Prävalenzen von UAG stark variieren.

Auch beim Ausklammern nicht schwerwiegender UAG (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]) empfindet noch etwa jeder zweite Medizinstudierende während eines Praktikums unangemessene Behandlung. Die hohe Prävalenz von UAG unter Medizinstudierenden auch im Vergleich zu anderen Studiengängen scheint also unabhängig davon zu sein, wie hoch oder niedrig die Untergrenze für die Bezeichnung eines Erlebnisses als UAG angesetzt wird.

Tabelle 2: Gegenüberstellung der Prozentanteile von Studierenden mit persönlichen Erlebnissen von unangemessener Behandlung bei Anwendung unterschiedlicher Auswahlkriterien

Zwischen den Fächern fanden sich keine relevanten Unterschiede bezüglich der Form der UAG. Bemerkenswert und tendenziell besorgniserregend erscheint jedoch, dass 56,7% der Medizinstudierenden über „Arbeit ohne ausreichende Sicherheitvorkehrungen“ (40,6%) oder/und die Aufforderung zu ihnen nicht erlaubten Tätigkeiten (40,2%) berichteten. Um welche konkreten Tätigkeiten es sich dabei handelte, wurde nicht erhoben.

Zu solchen „gefährlichen Tätigkeiten“ fragten Sheehan et al. 1990 [4], ob Medizinstudierende schon einmal von einer anderen Person einem „unnötigen medizinischen Risiko“ ausgesetzt worden waren (eigenes Risiko), welches von 44% bejaht wurde und den Ergebnissen dieser Studie entspricht. Als typisches Beispiel nannte Sheehan den Auftrag, Blut bei einem AIDS-Patienten abzunehmen. Da diese oder analoge Tätigkeiten in den beiden anderen Fächern schwer vorstellbar sind, könnten sie die Unterschiede zwischen der Medizin und anderen Fächern in Bezug auf „gefährliche Tätigkeiten“ erklären: Die hohe Prävalenz dieser UAG-Form speziell in der Medizin käme in diesem Fall dadurch zustande, dass es im medizinischen Berufsfeld schlicht wahrscheinlicher ist, mit einer potenziell gefährlichen Tätigkeit beauftragt zu werden – nicht hauptsächlich durch ein besseres Management der gleichen Risiken in anderen Berufen.

Auch Kager et al. beschäftigten sich in ihrer Umfrage aus dem Jahr 2015 [32] mit der Durchführung „gefährlicher Tätigkeiten“ durch Medizinstudierende. 49,7% der Probanden gaben an, während Praktika Aufgaben ausgeführt zu haben, für die sie „nicht qualifiziert“ gewesen waren, darunter Blutabnahmen, das Legen von Infusionen, Verbandswechsel, s.c.- oder i.m.-Medikamentenverabreichung sowie Aufklärungsgespräche. Auch wenn die Vorteile eines solchen Handelns im stressigen Krankenhausalltag [33], [34] nachvollziehbar sind, überwiegen die Nachteile, die bis zum Patiententod reichen können [35]. Im Lehrer- und Ingenieursberuf hingegen ist die Möglichkeit, entsprechende Arbeit, die ein Praktikant (noch) nicht ausführen kann oder darf, zu delegieren, zum einen weniger gegeben und zum anderen eher mit einem größeren Risiko bei geringerem Nutzen verknüpft (z.B. Notenvergabe oder Unterschreiben einer Statik durch einen Praktikanten).

Die höhere Prävalenz „gefährlicher Tätigkeiten“ in medizinischen Praktika allein erklärt jedoch nicht die etwa doppelt so hohe Prävalenz von UAG in der Medizin, die auch bei Nicht-Einbezug solcher medizinspezifischer UAG-Formen bestehen bleibt (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]).

Die vorliegende Studie wurde als Vollerhebung in Pflichtlehrveranstaltungen durchgeführt, wodurch hohe Rücklaufquoten erreicht wurden. Auch die direkte Vergleichbarkeit von UAG zwischen drei verschiedenen Studiengängen sowie mit den Ergebnissen der Göttinger Studie von Gagyor et al. [5] durch einen ähnlichen Fragebogen unterstreichen die Ergebnisse.

Durch die zusätzliche Bewertung typischer Situationen und die Erhebung von Persönlichkeitsmerkmalen (Daten nicht dargestellt) konnte zudem gezeigt werden, dass die in den Studiengängen leicht unterschiedlich verteilten Persönlichkeitsmerkmale keinen relevanten Einfluss auf das Antwortverhalten hatten und dass typische potenzielle UAG-Situationen von den Teilnehmenden aller drei Fächer weitgehend gleichartig verstanden wurden. Insbesondere zeigte sich kein Anhalt für eine erhöhte Sensibilität der Medizinstudierenden in Bezug auf UAG-Erleben.

Problematisch ist jedoch ein Vergleich von Studien über Sprachgrenzen oder in unterschiedlichen Kulturen. Durch Bedeutungsverschiebungen zwischen z.B. deutschen und englischen Forschungsbegriffen entstehen sprachliche Unschärfen; diese wurden durch Vorgaben zur Begrifflichkeit minimiert, sodass die vorliegenden Ergebnisse mit denen internationaler Studien vergleichbar erscheinen.

Bei Betrachtung der Ergebnisse ist ferner zu berücksichtigen, dass entsprechend der in dieser Studie verwendeten weiten Definition für UAG (s. EL) eine niedrige Schwelle für die Bezeichnung eines Ereignisses als UAG besteht. Dies führt in der Folge dazu, dass eine große Bandbreite an unterschiedlich schwerwiegenden Ereignissen gleichwertig nebeneinander gezählt wird. Die Erfassung der empfundenen Schwere der erlebten UAG ermöglicht in diesem Punkt zwar eine Abstufung der Ereignisse zueinander, ist aber aufgrund des Selbstauskunft-Charakters der Studie rein subjektiv.

Zuletzt weist jede der untersuchten Praktikumsumgebungen auch spezifische Charakteristika auf, die bei einem berufsübergreifenden Vergleich bedacht werden sollten. So hat ein Medizinstudierender im Krankenhaus Kontakt zu einer Vielzahl von Personen, sodass das Risiko, jemandem zu begegnen, der sich unangemessen verhält, höher ist als vielleicht in einem Ingenieursbüro oder bei einem Lehrpraktikum. Daneben besteht bei niedrigem Personalschlüssel in der überwiegenden Mehrheit der deutschen Krankenhäuser ein nachweislich höheres Stress- und Frustrationslevel der Angestellten im Vergleich zu anderen Branchen [27], was das Risiko für UAG zusätzlich erhöht. Die besonders in der Medizin relevante Thematik von „gefährlichen Tätigkeiten“ scheint sich jedoch nur eher geringfügig auf das Vorkommen von UAG auszuwirken (s.o.).

5. Schlussfolgerung

UAG von studentischen Praktikanten scheint in der Medizin ein weitaus größeres Problem darzustellen als in anderen Berufen. Medizinstudierende geben etwa doppelt so häufig wie andere Studierende unangemessene Behandlung während Praktika an. Dabei spielt vor allem abwertende oder mangelnde Kommunikation durch hierarchisch übergeordnete Personen eine Rolle. Zudem wird laut eigener Aussage mehr als die Hälfte von ihnen zu Aufgaben in der Patientenversorgung außerhalb ihrer Kompetenzen oder ohne hinreichende Einweisung herangezogen – mit Gefahr für die Patienten sowie die Studierenden selbst.

Aus diesem Grund erscheint es notwendig, die Ausbildungsbedingungen in der Medizin unter Berücksichtigung der Ursachen von UAG (s. EL) zu verbessern. Um das zu erreichen, postulieren verschiedene Autoren Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen: Erstens solle die Handlungsfähigkeit der Studierenden gestärkt werden [12], [36], z.B. durch Information über UAG und Handlungsmöglichkeiten bei einem UAG-Vorfall [37], gemeinsame Diskussionen oder Rollenspiele zur Vorbereitung auf den Umgang mit solchen Situationen [38]. Zweitens sollten die Lehrenden an Universitäten und Lehrkrankenhäusern für das Problem von UAG sensibilisiert und in einem professionellen, respektvollen, wertschätzenden Umgang mit Praktikanten geschult werden [9], [12], [27], da sie als Führungspersonen in der Lage sind, positiv auf das Arbeitsklima [39] sowie auf die Meldewahrscheinlichkeit von UAG [40] einzuwirken. Drittens bedarf es Maßnahmen auf organisationaler Ebene [30], also von Seiten der Fakultät oder des Lehrkrankenhauses, wie z.B. das Bekenntnis zu einer Politik gegen unangemessene Behandlung, das feste Einplanen von Unterrichtszeit [7] und eine entsprechende separate Vergütung für die Lehrenden, die Organisation oben genannter Informations- und Schulungsveranstaltungen, die Überwachung der Häufigkeiten von Vorfällen unangemessener Behandlung über Evaluationsbögen und die Einrichtung einer anonymen Meldestelle, über die Erlebnisse von unangemessener Behandlung anonym gemeldet und verfolgt werden können [37], [41], [42].

Der organisationale Ansatzpunkt ist hier in den Augen der Autoren von entscheidender Bedeutung, da eine Änderung der bestehenden Berufskultur und eine Abflachung der Hierarchie zur Reduktion von UAG nur mit dem Rückhalt von Fakultät und Lehrkrankenhäusern gelingen kann. Fried et al. [37] sowie Lind et al. [41], die in ihren Interventionsstudien über 13 bzw. 6 Jahre umfangreiche Maßnahmen auf allen drei Ebenen umsetzten, erreichten einen Rückgang von UAG an ihren Fakultäten um knapp ein Viertel von 75% auf 57% bzw. um etwas mehr als ein Drittel von 62,9% auf 40,3%. Dies lässt darauf schließen, dass ein Wandel der medizinischen Berufskultur sich zwar sehr träge und nur unter beherzten Anstrengungen vollzieht, aber zumindest Teilerfolge mit etwas Geduld möglich sind.

Danksagung

Wir danken Herrn Prof. Dr. Wolfgang Himmel vom Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Göttingen für die Überlassung des Fragebogens; des Weiteren Herrn Prof. Dr. Rolf Katzenbach, Frau Solenne Rochée und Herrn Sebastian Fischer vom Institut für Geotechnik an der Technischen Universität Darmstadt sowie Herrn Alexander Storch und den anderen Mitarbeiter*innen des Instituts für Pädagogik der Sekundarstufe an der Goethe-Universität Frankfurt für ihre Hilfe bei der Umsetzung der Datenerhebung in den jeweiligen Studiengängen. Außerdem danken wir Herrn Dr. Keno Krewer für wertvolle Diskussionen.

Abkürzungsverzeichnis

  • Bauing: Bauingenieurwesen, Bauingenieursstudierende/r
  • LA: Lehramtsstudium, Lehramtsstudierende/r
  • Med: Medizinstudium, Medizinstudierende/r
  • UAG: unangemessene Behandlung
  • UAG ja: mit Erfahrungen mit unangemessener Behandlung
  • UAG nein: ohne Erfahrungen mit unangemessener Behandlung

Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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Anhänge

Anhang 1Fragebogen (Anhang_1.pdf, application/pdf, 188.4 KBytes)
Anhang 2Tabellen S2, S3, S5-S9 und Abbildung S4 (Anhang_2.pdf, application/pdf, 260.33 KBytes)
Anhang 3Abbildung S4 und Tabelle S9 (Anhang_3.pdf, application/pdf, 206.22 KBytes)