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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

2366-5017


Dies ist die deutsche Version des Artikels. Die englische Version finden Sie hier.
Projektbericht
Patientenberatung

[Evaluation der longitudinalen Effektivität eines auf dem 5A-Modell basierenden Beratungskurses zur Raucherentwöhnung für Medizinstudierende im Blockpraktikum Hausarztpraxis]

 Jessica Ruck 1
Elena Tiedemann 1
Jessica Sudmann 1
Andrea Kübler 2
Anne Simmenroth 1


1 Universitätsklinikum Würzburg (UKW), Institut für Allgemeinmedizin, Würzburg, Deutschland
2 Universität Würzburg, Institut für Psychologie I, Würzburg, Deutschland

Zusammenfassung

Hintergrund: Die Vorbereitung von Studierenden auf ihre künftige Rolle in der Präventivmedizin ist von hoher Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf den Nikotinkonsum bei Patient:innen. Wir haben einen Längsschnittkurs zur Raucherentwöhnungsberatung als Teil des Fachs „Prävention und Gesundheitsförderung“ eingeführt. Im 6. Semester wurde den Studierenden das 5A-Modell vermittelt, ein weit verbreitetes Rahmenkonzept zur Unterstützung von Verhaltensänderungen. Vier Semester später evaluierten wir die Anwendbarkeit der Beratung in der hausärztlichen Praxis im Blockpraktikum.

Methoden: In dieser evaluativen Folgestudie verwendeten wir Online-Fragebögen mit Likert-Skalen, geschlossenen und offenen Fragen. Die Studierenden des 10. Semesters bewerteten die Durchführbarkeit und die Hindernisse der Beratung mit realen Patient:innen während des Blockpraktikums in einer Hausarztpraxis, ihre wahrgenommene Sicherheit und ihr Kompetenzerleben in der Beratung, und ihre Einstellungen zum Thema Rauchen. Zur Untersuchung der Veränderungen seit dem 6. Semester wurden die Daten miteinander verglichen. Die Daten wurden mit t-Tests und ANOVAs ausgewertet.

Ergebnisse: Die Daten von 114 Studierenden des 10. Semesters wurden analysiert und 45 Datensätze konnten mit denen des 6. Semesters verglichen werden. Die Ergebnisse zeigten, dass eine Beratung unter günstigen Bedingungen durchführbar war: Die Hälfte der Studierenden führte aufgrund fehlender Zeit oder Gelegenheit keine Beratung durch. Die Durchführung der Beratung während des Praktikums führte zu einem größeren Anstieg der subjektiv wahrgenommenen Beratungskompetenz im Vergleich zu Studierenden, die keine Beratung durchführten.

Schlussfolgerung: Um die kommunikativen Fähigkeiten im Bereich der Beratung bei Verhaltensänderungen zu verbessern, ist es wichtig, theoretische Inhalte und praktische Umsetzung zu verbinden. Das 5A-Modell hat sich aufgrund seiner Einfachheit bewährt. Die Förderung guter Rahmenbedingungen in den Hausarztpraxen, wie z.B. ausreichend Zeit, ist essentiell, um den Studierenden die Möglichkeit zu geben, Beratung zu üben und ihr Kompetenzerleben zu erhöhen.


Schlüsselwörter

medizinische Lehre, Raucherentwöhnung, Beratung, Prävention, Kommunikationsfähigkeit, 5A-Modell

1. Hintergrund

Rauchen gilt als Risikofaktor für viele onkologische, kardiovaskuläre und Atemwegserkrankungen und ist die Hauptursache für einen vorzeitigen Tod [1], [2]. Jedes Jahr sind 6 Millionen Todesfälle weltweit und 125 000 Todesfälle in Deutschland auf Tabakkonsum zurückzuführen [3], [4]. Mit jährlichen Kosten in Höhe von 97,24 Milliarden Euro (31% direkte und 69% indirekte Kosten) hat das Rauchen auch immense Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft und das Gesundheitssystem [5]. Obwohl die Beendigung des Tabakkonsums erhebliche und langfristige gesundheitliche Vorteile für Rauchende aller Altersgruppen mit sich bringt [6], rauchen immer noch mehr als 30% der Deutschen [7]. Ohne professionelle Unterstützung scheitern 95-97% der Raucherentwöhnungen [8], während dies medizinisch unterstützt durch Kurzberatung und ärztlichen Rat effektiver ist [9], [10]. Evidenzbasierte Unterstützung (z. B. Kurzberatung durch medizinisches Personal) kann die Abstinenzraten deutlich erhöhen [11], [12]. Obwohl wirksame Interventionen zur Verfügung stehen, erhalten nur wenige Rauchende in Deutschland eine leitliniengerechte Behandlung der Tabakabhängigkeit [10].

Die deutsche DEBRA-Studie zeigte, dass 72,6% der Rauchenden von ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin nicht nach ihrem Rauchverhalten befragt wurden. Nur 14,4% der Rauchenden erhielten eine Empfehlung zum Rauchstopp. Ein geringer Prozentsatz der Hausärzt*innen empfahl medizinische oder psychologische Behandlungen [11]. Kurzinterventionen zur Raucherentwöhnung werden in der Primärversorgung noch zu selten durchgeführt. Als Gründe werden von Hausärzt*innen strukturelle Hindernisse wie z. B. Zeit und mangelnde Kostenerstattung genannt, aber auch die fehlende Ausbildung in der Raucherentwöhnungsberatung und fehlendes Wissen über Entwöhnungsmethoden [13], [14], [15], [16]. Dies könnte auf die unzureichende Präsenz des Themas Raucherentwöhnung in der Lehre oder auch auf eine starke Industrielobby zurückzuführen sein. Die Ergebnisse der Global Health Professions Student Survey mit 31 Ländern zeigten, dass weniger als 40% der Medizinstudierenden die Beratung zur Raucherentwöhnung als Teil ihres Lehrplans nannten [17]. In einer deutschen Studie berichteten weniger als 3% der Medizinstudierenden über die Durchführung praktischer Übungen. Vier von fünf deutschen Medizinstudierenden wussten am Ende ihres Studiums nicht, wie sie einen Rauchenden im Hinblick auf eine Raucherentwöhnung behandeln sollten [18].

Die Vorbereitung der Studierenden auf ihre zukünftigen Aufgaben in der Präventivmedizin ist wichtig [19], und das Trainieren von Beratungskompetenzen kann das Wissen sowie die Einstellungen und Fähigkeiten der Raucherentwöhnungsberatung verbessern [20]. Ambulante Praktika sind ein guter Rahmen, um Studierenden die praktische Raucherentwöhnungsberatung beizubringen und die entsprechenden Kompetenzen zu üben [19].

Um diese Lücke in der Lehre zu schließen, hat das Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) im Wintersemester 2018/19 einen Beratungskurs zur Raucherentwöhnung auf Basis des 5A-Modells implementiert. Dieser Kurs war Teil des bereits bestehenden Querschnittslehrfachs zum Thema „Prävention und Gesundheitsförderung“ [21]. Das 5A-Modell (Ask, Advice, Assess, Assist, Arrange; siehe Abbildung 1 [Abb. 1]) ist eine valide und weit verbreitete verbale Kurzintervention zur Raucherentwöhnung, die auf der motivierenden Gesprächsführung nach W. R. Miller und S. Rollnick [22], [23], [24] basiert. Der Ansatz wird in nationalen und internationalen Leitlinien empfohlen und zur Unterstützung von Patient*innen bei Verhaltensänderungen (z. B. Raucherentwöhnung) eingesetzt [22], [23]. In Anlehnung an die Lernpyramide von G. E. Miller [25] wurden Faktenwissen, praktisches Wissen und Kommunikative Kompetenzen integriert und in einem geschützten Kontext mit Studierenden und später mit echten Patient*innen im ambulanten Umfeld geübt. In dieser Folgestudie wurde der bereits implementierte Kurs hinsichtlich der Einstellungen zur Raucherentwöhnung und der Anwendbarkeit des erlernten 5A-Modells in der Praxis sowie der erworbenen Sicherheit in der Beratung evaluiert (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Dafür wurde dieselbe Kohorte aus dem Wintersemester 2018/19 vier Semester später im Wintersemester 2020/21 untersucht, nachdem die Studierenden ein Blockpraktikum in einer Hausarztpraxis absolviert hatten.

Abbildung 1: Das 5A-Modell (von den Autoren auf Basis von WHO 2014 [35] erstellte Abbildung)

Wir gingen davon aus, dass …

  • eine Umsetzung der erlernten Entwöhnungsberatung in der Praxis möglich ist,
  • die Durchführung einer Beratung im Praktikum die Sicherheit und die Einstellung gegenüber der Raucherentwöhnung positiv beeinflussen wird,
  • die Studierenden einen Lernzuwachs im Hinblick auf die Raucherentwöhnungsberatung und deren Anwendung in der Praxis zeigen werden.

Darüber hinaus auch praktische Probleme bei der Durchführung einer Raucherentwöhnungsberatung während des Praktikums identifiziert werden können.

2. Methoden

2.1. Stichprobe und Studiendesign

Diese Evaluierungsstudie ist die Fortsetzung einer bereits publizierten Studie [21]. Die Daten aus der ersten Studie (T1) wurden für einen Vergleich mit den Daten nach dem Blockpraktikum (T2) verwendet, um Veränderungen im Zeitverlauf zu analysieren. Abbildung 2 [Abb. 2] illustriert das Studiendesign.

Abbildung 2: Studiendesign

2.1.1. Wintersemester 2018/19 (6. Semester)

In der vorangegangenen Studie im Wintersemester 2018/19 (T1) haben wir die didaktischen Methoden des damals neuen Kurses evaluiert. Medizinstudierende des 6. Semesters nahmen entweder an einem Präsenzkurs oder an einer Online-Schulung teil. Der Kurs (90 Minuten) umfasste theoretische Grundlagen zum Thema Rauchen und Raucherentwöhnung, eine Einführung in das 5A-Beratungskonzept und entweder Lehrvideos einer Konsultation (Online-Lehre) oder Übungseinheiten in Kleingruppen (Präsenz). Als Grundlage wurde vor Teilnahme am Kurs (T1) ein Online-Selbsteinschätzungsfragebogen hinischtlich des vorhandenen Wissens über das Rauchen und zu individuellen Einstellungen zur Raucherentwöhnung ausgefüllt. Von 145 Teilnehmern konnten 130 Datensätze analysiert werden [21].

2.1.2. Sommersemester 2020 (9. Semester)

Im 9. Semester wurde für dieselben Studierenden eine kurze Auffrischung der Inhalte des Raucherentwöhnungskurses aus dem 6. Semester mittels einer Powerpoint-Präsentation gegeben („Refresher“).

2.1.3 Wintersemester 2020/21 (10. Semester)

Vier Semester nach der ersten Schulung wurde dieselbe Kohorte (nun im 10. Semester) erneut untersucht (154 potentielle Studierende). Diese Studierenden absolvierten ihr zweiwöchiges Pflicht-Praktikum in der Hausarztpraxis. Die Studierenden begleiten dabei eine Hausärztin oder einen Hausarzt im Arbeitsalltag und erheben unter Aufsicht selbstständig Anamnesen, führen körperliche Untersuchungen und basale Diagnostik durch. Während dieser zwei Wochen sollten die Studierenden die Möglichkeit haben, mindestens eine Raucherberatung mit einer rauchenden Patientin oder einem rauchenden Patienten durchzuführen. Die Hausärzt*innen erhielten selber keine Raucherentwöhnungsschulung, wurden jedoch gebeten, nach geeigneten Patient*innen für die Studierenden zu suchen (z. B. bei Erstanamnese oder Gesundheitsuntersuchungen). Anschließend füllten die Studierenden einen Online-Selbsteinschätzungsfragebogen (T2) zur Durchführbarkeit der Beratung nach dem 5A-Modell, zu ihrer wahrgenommenen Sicherheit, ihrem Kompetenzerleben und ihren Einstellungen zur Raucherentwöhnungsberatung aus. Die Studierenden wurden auch um Feedback zum neuen Kurs der Raucherentwöhnung gebeten. Mit Hilfe eines individuellen, pseudonymisierten Codes konnten die Fragebögen aus dem 6. und 10. Semester zugeordnet werden.

2.1.4. Stichprobe

Es wurden Daten von 114 Studierenden ausgewertet. Von diesen 114 Studierenden (siehe Abbildung 3 [Abb. 3]) hatten 53 Studierende am Kurs im 6. Semester und 34 Studierende am Auffrischungskurs im 9. Semester teilgenommen. Bei 16 Studierenden war die Teilnahme unklar und elf nahmen an keinem Lehrangebot teil.

Abbildung 3: Prozentanteil der Studierenden (n=114) im 10. Semester, die an einem Kursangebot teilgenommen haben

2.2. Material

2.2.1. Selbsteinschätzungsbögen im 6. Semester (Wintersemester 2018/19)

Der Fragebogen (siehe Anhang 1 [Anh. 1], Zusatzmaterial 1) verwendete geschlossene Items mit einer fünfstufigen Likert-Skala (1=stimme überhaupt nicht zu, 5=stimme völlig zu), Single- und Multiple-Choice- Fragen sowie offene Fragen. Die Studierenden wurden nach soziodemografischen Daten, ihrem individuellen Raucherstatus und ihren Einstellungen zum Rauchen, ihrer Selbsteinschätzung ihres Wissens über das Rauchen, ihrer wahrgenommenen Beratungskompetenz und bisherigen praktischen Erfahrungen gefragt.

2.2.2. Online-Selbsteinschätzungsfragebogen im 10. Fachsemester (Wintersemester 2020/21)

Der Online-Fragebogen (siehe Anhang 1 [Anh. 1], Zusatzmaterial 2) umfasste 38 Fragen mit geschlossenen Items, wiederum auf einer fünfstufigen Likert-Skala (1=stimme überhaupt nicht zu, 5=stimme völlig zu), Single- und Multiple-Choice- Fragen sowie offenen Fragen. Gefragt wurde nach soziodemografischen Daten, individuellem Raucherstatus und persönlicher Bewertung des Kurses in Schulnoten (1=sehr gut, 6=ungenügend), Durchführbarkeit von Beratung bei realen Patient*innen, Einstellungen zum Rauchen sowie Selbsteinschätzung der Sicherheit und des Kompetenzerlebens in der Beratung. Zur Messung von Veränderungen über die Zeit wurden drei Fragebogenitems dem im 6. Semester vorgelegten Fragebogen entnommen. Die Fragebögen wurden mit dem Online-Tool EvaSys® entwickelt und online bereitgestellt.

2.3. Statistische Analyse

Durch Datenbereinigung reduzierte sich die Anzahl der im 10. Semester ausgefüllten Fragebögen von 116 auf 114. Bei einem identischen Code in zwei Fragebögen wurde nur der letztere berücksichtigt. Eine Person zog die Teilnahme zurück. Durch pseudonymisierte Codes konnten Datensätze aus dem 6. und 10. Semester zugeordnet werden, sofern sich die Studierenden an ihren individuellen Code richtig erinnerten. Von der ursprünglichen Kohorte von N=130 wurden n=45 Studierende (35%) für einen Vergleich zwischen den verschiedenen Messzeitpunkten einbezogen. Kategoriale Daten wurden mit Häufigkeiten und intervallskalierte Daten mit Mittelwerten und Standardabweichungen dargestellt. Zur Überprüfung auf Abweichungen wurde eine Z-Standardisierung [26] durchgeführt. Zur Überprüfung der Zufälligkeit fehlender Werte wurde der MCAR-Test (Missing completely at random) nach Little [27] durchgeführt. Gruppenunterschiede bei soziodemografischen Elementen für kategorische Daten wurden mit dem Chi-Quadrat-Test (χ2) getestet. Kontinuierliche Daten wie das Alter wurden mit Welchs t-Test oder einfaktorieller Welch-ANOVA überprüft. Im Fall von zwei unabhängigen Stichproben verzichteten wir gemäß der Empfehlung von Rasch et al. auf eine Vorprüfung der Annahmen und verwendeten den Welch-Test, der weniger fehleranfällig ist als der Zweistichproben-t-Test [28]. Zur Analyse der Durchführbarkeit einer Raucherentwöhnungsberatung an realen Patient*innen wurden die Durchführungshäufigkeiten (ja/nein) berechnet. Zusätzlich wurden zwei neue Variablen gebildet, „Sicherheit“ (4 Items: Sicherheit 1-4) und „Einstellung“ (4 Items: Einstellung 1-4) (siehe Anhang 1 [Anh. 1], Zusatzmaterial 3). Die Skalen wurden mithilfe einer Mittelwertsberechnung gebildet. Fälle mit fehlenden Werten bei einzelnen Items wurden für die jeweilige Skala ausgeschlossen. Zur Prüfung von Gruppenunterschieden wurden der Welch-t-Test für intervallskalierte Variablen gewählt. Da die Kategorien unterschiedliche Niveaus bewerteten, wurde die Holm-Bonferroni-Methode für Mehrfachvergleiche separat für jede Kategorie angewendet [29]. Zur Analyse von Veränderungen über die Zeit wurden t-Tests für abhängige Stichproben berechnet. Zur Durchführung statistischer Analysen wurde SPSS 26.0 verwendet. Das Signifikanzniveau wurde auf α<.05 festgelegt.>

2.4. Datenmanagement, Datenschutz und Ethik

Informationen zur Studie wurden in den Kursen der Allgemeinmedizin (9. Semester) und über E-Mail-Listen mitgeteilt. Weitere Informationen, Einverständniserklärungen und der Link zur Online-Studie waren im E-Learning-Kurs der Universität verfügbar. Unter den Teilnehmenden wurden Gutscheine verlost. Alle Teilnehmenden und Lehrärzt*innen wurden über den Studienablauf, den Datenschutz und die Kontaktdaten für Fragen informiert. Die Daten wurden über Fragebögen in pseudonymisierter Form unter Verwendung eines von den Teilnehmenden erstellten 6-stelligen Codes erhoben, um eine korrekte Zuordnung nachfolgender Daten zu ermöglichen. Die Teilnehmenden unterzeichneten eine Einverständniserklärung und stimmten der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten zum Zweck der Studie zu. Die Daten wurden elektronisch nur auf passwortgeschützten Geräten im Institute für Allgemeinmedizin der Universität Würzburg gespeichert und gelöscht, wenn die Teilnahme abgebrochen wurde. Das Ethikkomitee der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg genehmigte die Studie im März 2020 (Identifikationsnummer: 20200302 02).

3. Ergebnisse

3.1. Rückmeldung der Studierenden

Nach dem Praktikum erhielt der Kurs von den Studierenden die deutsche Schulgesamtnote 2,5 (SD=0,8; 1=sehr gut, 6=ungenügend). In offenen Fragen bestätigten die Studierenden, dass die Durchführung des Beratungskurses für Raucherentwöhnung sinnvoll sei. Sie wünschten sich mehr praktische Übungen und mehr Informationen über Nikotinersatzprodukte.

3.2. Demografische Daten der Studierenden (10. Semester, Blockpraktikum)

Von den 114 Studierenden waren 69,3% weiblich und das Durchschnittsalter betrug 26 Jahre. Weitere Einzelheiten zu demografischen Daten, Rauchverhalten und vorheriger medizinischer Ausbildung vor dem Studium finden sich in Tabelle 1 [Tab. 1].

Tabelle 1: Demographische Daten, Rauchermerkmale und bisherige medizinische Ausbildung für alle Studierenden des 10. Semesters und unterteilt in Beratungsgruppen (CY: Beratung ja, CN: Beratung nein)

3.3. Durchführbarkeit einer Beratung in der Praxis

3.3.1. Durchführbarkeit der Beratung

Die Hälfte der Studierenden (n=57) führten während ihres Praktikums eine Beratung zur Raucherentwöhnung an einer realen Patientin oder einem realen Patienten durch („consultation yes“, CY), während 57 Studierende dies nicht taten („consultation no“, CN, n=57). Es gab keine Gruppenunterschiede zwischen den Semestern hinsichtlich Soziodemografie, Raucherstatus oder vorheriger Ausbildung. Die Gruppen CY und CN unterschieden sich lediglich im Anteil bereits absolvierter Ausbildungen vor dem Studium.

3.3.2. Dauer der Beratung und Beratungskontext

Für die meisten CY-Studierenden lag der erforderliche Zeitaufwand (siehe Tabelle 2a [Tab. 2]) zwischen 5 und 10 Minuten und wurde als zeitlich machbar erachtet (M=4,1, SD=0,9). Die meisten Beratungen wurden im Rahmen der Anamnese durchgeführt (siehe Tabelle 2b [Tab. 2]). Die von CN-Studierenden gemeldeten Hindernisse für die Beratung sind in Tabelle 2c [Tab. 2] aufgeführt. CN-Studierende gaben an, bei der Suche nach geeigneten Patient*innen von ihrer Lehrärztin oder ihrem Lehrarzt deutlich weniger unterstützt worden zu sein als CY-Studierende (t(106,3)=2,1, p=0,043).

Tabelle 2: Durchführbarkeit der Beratung: Dauer, Kontext und Hindernisse

3.4. Sicherheit in die Beratung

3.4.1. Das 5A-Modell üben

Von den CY-Studierenden haben 66,7% (n=38) ihre Beratung vollständig und 33,3% (n=19) teilweise nach den Prinzipien des 5A-Modells durchgeführt. Dabei nutzten die Studierenden die ersten beiden Schritte „Ask“ und „Advice“. Die anderen „As“ des Modells wurden zumindest teilweise genutzt (siehe Tabelle 3 [Tab. 3]).

Tabelle 3: Durchführung und Sicherheit bei jedem „A“ des 5A-Modells (CY-Studenten)

3.4.2. Sicherheit in die Verwendung des 5A-Modells

Im Durchschnitt waren die CY-Studierenden von ihrer Beratungsleistung überzeugt (M=3,9, SD=0,8) und waren mit dieser zufrieden (M=3,9, SD=0,9) („Insgesamt war ich sicher, die Kurzintervention auf Grundlage des 5A-Modells durchführen zu können.“). Tabelle 3 [Tab. 3] zeigt die Sicherheit bei der Umsetzung jedes „As“ des Modells („Ich war sicher bei der Verwendung der Punkte „Ask“/„ Advice“/„Assess“/„Assist“/„Arrange“.“ ).

3.5. Vergleich zwischen CY und CN hinsichtlich Einstellungen, Sicherheit und Kompetenzen in der Beratung

3.5.1. Einstellungen und Sicherheit in die Beratung

Studierende der CY- und CN-Gruppe unterschieden sich signifikant in ihrer durchschnittlichen Einstellung und Beratungszuversicht (siehe Tabelle 4 [Tab. 4]).

Tabelle 4: Vergleich zwischen CY und CN; unter Verwendung einer 5-stufigen Likert-Skala (1=stimme überhaupt nicht zu, 5=stimme völlig zu)

3.5.2. Veränderungen in den Kompetenzen

Nach dem Praktikum berichteten 72% CY-Studierende (n=41), dass ihre wahrgenommenen Beratungskompetenzen in der Raucherentwöhnung zugenommen hätten, während 86% der CN-Studierenden keine Veränderungen angaben (n=49). Diese Veränderung der Beratungskompetenzen, die von CY-Studierenden nach dem Praktikum berichtet wurde, war im Vergleich zu CN-Studenten signifikant höher (t(79,2)=8,2, p).

3.6. Semestervergleich im Zeitverlauf (6. vs. 10. Semester)

Für 45 Studierende des 10. Semesters lagen vollständige Fragebogendatensätze aus der vorherigen Studie 2018/19 (T1) und dem Praktikum 2020/21 (T2) vor. Für einen zeitlichen Vergleich wurden die Items „Einstellung 1“, „Einstellung 2“ und „Sicherheit 1“ einbezogen, alle Vergleiche waren statistisch signifikant.

3.6.1. Einstellungen T1 vs. T2

Insgesamt 42% der Studierenden waren überzeugter, das Rauchverhalten der Patient*innen wirksam beeinflussen zu können („Einstellung 1“; siehe Abbildung 4 [Abb. 4]). Die Befürchtung, die Patient*innen könnten sich durch die Beratung angegriffen fühlen, nahmen um etwa 60% ab („Einstellung 2“; siehe Abbildung 4 [Abb. 4]).

Abbildung 4: Veränderungen der Selbsteinschätzung über die Zeit für verschiedene Items

3.6.2. Sicherheit in die Beratung vor und nach der Beratung (T1 vs. T2)

Die Sicherheit der Studierenden, das Thema Rauchen in einer Beratung anzusprechen, nahm im Laufe der Zeit um etwa 69% zu („Sicherheit 1“, siehe Abbildung 4 [Abb. 4]).

4. Diskussion

Unsere Studie untersuchte die praktische Umsetzbarkeit des 5A-Modells, das im neu eingeführten Raucherentwöhnungskurs von Studierenden im 6. Semester erlernt wurde, sowie die Veränderungen in ihren Einstellungen hinsichtlich der Raucherentwöhnung, die wahrgenommene Sicherheit und das Kompetenzerleben der Studierenden hinischtlich einer Beratung im Blockpraktikum. Die Ergebnisse zeigten, dass die Kurzintervention unter günstigen Bedingungen, d. h. mit Unterstützung durch die Hausärztin oder den Hausarzt, durchführbar war. Der Kurs, der längsschnittig im Curriculum unterrichtet wurde, beeinflusste die Einstellungen positiv und erhöhte die Sicherheit der Studierenden in ihre Beratungskompetenz. Die Studierenden, die die Kurzintervention im Praktikum durchführten (CY), zeigten eine höhere Sicherheit in ihren Beratungskompetenzen als die Studierenden, die keine Beratung durchführten (CN).

Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit anderen Studien zu Kursen für Raucherentwöhnung, die eine Verbesserung der Beratungssicherheit und der Einstellungen zeigten [19], [20], [30], [31]. Leong et al. (2008) beispielsweise wiesen nach, dass die Durchführung einer Raucherentwöhnung in einem Praktikum zu positiven Veränderungen in den Einstellungen und Kenntnissen der Studierenden führte [20]. Die Hälfte der Studierenden unserer Studie führte keine Konsultation durch (CN) aufgrund von ungünstigen Bedingungen wie „Zeitmangel” oder “fehlende Gelegenheit“. Wir können jedoch nicht ausschließen, dass die Studierenden bei ihren Angaben vielleicht auch Faktoren auf Seiten der behandelnden Ärzt*innen subsumiert haben. Wie Studien mit Hausärzt*innen zeigen, ist Zeitmangel ein häufiges Hindernis in der Praxis [13], [14], [15], [16]. Die Tatsache, dass die andere Hälfte der Studierenden (CY) in der Lage war, einige Beratungen in angemessener Zeit durchzuführen, wirft jedoch die Frage auf, wie die allgemeinen Praktikumsbedingungen der Studierenden die Durchführbarkeit der Beratung beeinflusst haben. CN-Studenten berichteten von weniger Unterstützung durch ihre Lehrärzt*in bei der Suche nach geeigneten Patient*innen für eine Beratung. Mögliche Gründe könnten externe Hindernisse, Einstellungen der Hausärzt*innen zur Raucherentwöhnungsberatung oder eine Wechselwirkung mit den Einstellungen der CN-Studierenden sein.

Die deutsche SNICAS-Studie beschreibt, dass auch interne Gründe wie z.B. individuelle Einstellung von Hausärzt*innen die Indikations- und Interventionsentscheidungen zur Raucherentwöhnungsberatung beeinflussen [32], [33]. Obwohl sich Hausärzt*innen der Relevanz der Raucherentwöhnung bewusst sind, führen sie selten eine Beratung durch. Auch wenn 80% eine Intervention nutzten, verwendeten die meisten von ihnen Medikamente oder Nikotinersatzprodukte. Nur 6% führten eine Beratung durch und nur 11% nutzten den idealen Standard der Kombination aller dieser drei Interventionen [33]. Die Autor*innen betrachteten die pessimistischen Einstellungen zur Durchführbarkeit und Wirksamkeit von Kurzinterventionen als mögliche Erklärung [32]. Da Einstellungen das Verhalten beeinflussen können, sollten sich weitere Studien auf die Rolle der lehrenden Hausärzt*innen sowie auf ihren eigenen Raucherstatus konzentrieren. Möglicherweise könnte eine positivere Einstellung der lehrenden Hausärzt*innen oder eine explizite Aufforderung, den Studierenden zu helfen, die Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Patient*innen für die Beratung verbessern. Hausärzt*innen als Vorbilder und gute klinische Lehrer sind insbesondere bei der Vermittlung von Soft Skills wie bei Kommunikation oder Beratung wichtig.

Auch die Einstellungen der Studierenden könnten ihr Verhalten beeinflusst haben. Obwohl es keine Unterschiede in bestimmten Einstellungspunkten gab, hatten CN-Studierende eine negativere Gesamteinstellung gegenüber der Raucherentwöhnungsberatung als CY-Studierende. Pessimistische Einstellungen könnten CN-Studierende davon abgehalten haben, eine Beratung durchzuführen. Da nur die Gesamteinstellung signifikant unterschiedlich war und die Einstellungen erst nach dem Praktikum abgefragt wurden, kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Einstellung der CN-Gruppe im Nachhinein verschlechterte, da sie keine Beratung durchführten. Nach der Teilnahme am neuen Raucherentwöhnungskurs fühlten sich die Studierenden in der Beratung sicherer.

Unsere Ergebnisse zeigen, dass die praktische Durchführung einer Raucherentwöhnung mit realen Patient*innen ein sinnvoller Teil des Kurses ist. Dies zeigt sich in der signifikanten Steigerung der Beratungskompetenzen in der CY-Gruppe im Vergleich zur CN-Gruppe. Ein häufiges Hindernis, eine Raucherentwöhnungsberatung durchzuführen, ist mangelnde Ausbildung und fehlende Zeit. Allgemeinmediziner*innen legen großen Wert auf Beratungskompetenzen [32], und eine angemessene Ausbildung scheint ein Schlüsselfaktor zu sein, um das Engagement bei der Raucherentwöhnungsberatung zu steigern [34]. Unsere Ergebnisse bestätigen, dass eine praxisorientierte Ausbildung von Studierenden in der Raucherentwöhnungsberatung notwendig ist, um die Kompetenzen zukünftiger Ärzt*innen zu stärken [30].

Limitationen

Es fehlt eine strukturierte, objektive Messung der Kompetenzen, z. B. mit Objective Structured Clinical Examination (OSCE). Ein OSCE könnte eine sinnvolle Ergänzung zur subjektiven Einschätzung der wahrgenommenen Kompetenz sein. Aufgrund des hohen organisatorischen und finanziellen Aufwands eines OSCE wurde dies bisher nicht durchgeführt. Außerdem ist der Vergleich der Studierenden untereinander eingeschränkt, da die Praktika in unterschiedlichen hausärztlichen Praxen mit unterschiedlicher Lage, Größe und Betreuung stattfanden. Auch haben nicht alle Studierenden des 10. Semesters den Raucherentwöhnungskurs im 6. Semester absolviert. Somit waren die Vorkenntnisse der Studierenden zu Beginn unterschiedlich, was die Vergleichbarkeit einschränkt. Eine kurze Einführung in die Raucherentwöhnungsberatung für alle Studierenden vor dem Praktikum wäre eine bessere Ausgangsbasis gewesen, konnte aber aus praktischen Gründen nicht umgesetzt werden.

5. Schlussfolgerung

Der neu eingeführte Kurs zur Raucherentwöhnungsberatung hat eine wichtige Lücke im Medizinstudium der Universität Würzburg geschlossen. Seit 2022 muss jeder Studierende im 6. Semester an dem Kurs teilnehmen und im Rahmen seines hausärztlichen Blockpraktikums am Ende des 10. Semesters eine Kurzberatung mit einer rauchenden Patient*in durchführen. Unsere Ergebnisse zeigen die praktische Umsetzbarkeit einer schrittweisen Beratung nach dem 5A-Modell sowie eine Verbesserung der Kompetenzen und professionellen Einstellungen der Studierenden, insbesondere durch die Umsetzung an realen Patient*innen. Da es Hinweise darauf zu geben scheint, dass die Einstellung der lehrenden Hausärzt*innen zur Raucherentwöhnungsberatung ihre Bereitschaft beeinflusst, diese an Studierende weiterzugeben, sollten künftige Studien untersuchen, wie unterstützende Bedingungen gefördert werden können. Darüber hinaus sollten Lehrärzt*innen besser geschult werden, um Studierende bei der Raucherentwöhnungsberatung zu unterstützen.

6. Praktische Implikationen

Noch immer sterben zu viele Menschen an den vermeidbaren gesundheitlichen Folgen des Rauchens. Aus diesem Grund sollte die Raucherentwöhnungsberatung in der Hausarztmedizin und den meisten klinischen Disziplinen eine wichtige Rolle spielen, sie wird aber noch zu wenig angewandt. Obwohl bereits eine kurze Raucherentwöhnungsberatung wirksam ist, wird ihr in den medizinischen Curricula insgesamt noch viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Lehre zur Raucherentwöhnung wie der hier vorgestellte Kurs ist leicht umzusetzen und wichtig, um zukünftige Ärzt*innen darin zu schulen, die Häufigkeit und Qualität ihrer jeweiligen Beratung zu erhöhen.

ORCIDs der Autor*innen

Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


Literatur

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Anhänge

Anhang 1Zusatzmaterial (Anhang_1.pdf, application/pdf, 1.14 MBytes)