[Fragebogenbasierte Untersuchung der Motivation von Kinderärzt*innen in Niedersachsen zur Ausbildung Medizinstudierender in der Niederlassung]
Alexandros Rahn 1Thomas Müller 1
Benjamin Stadlbauer 1
Anna-Lena Herbach 1
Lennart Greiner 1
Urs Mücke 1
1 Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
Zusammenfassung
Zielsetzung: Die Studie untersucht die Lehrmotivation ambulant tätiger Kinderärzt:innen in Niedersachsen mit dem Ziel, die Ausbildung von Medizinstudierenden in Lehrpraxen zu fördern. Im Fokus stehen die Identifikation von Motivationsfaktoren sowie Barrieren, um Konzepte zur Gründung eines „Netzwerk Lehre Pädiatrie“ zu entwickeln.
Methodik: Eine digitale, anonyme Fragebogenerhebung wurde von Juli bis September 2024 durchgeführt. Die auf Vorarbeiten aus der Allgemeinmedizin basierende Querschnittsstudie umfasste neben Freitexten 27 Items zu Motivation, Anreizen und Hürden der studentischen Lehre, die mittels einer vierstufigen Likert-Skala bewertet wurden. Es wurden univariate Analyseverfahren verwendet. Einflüsse auf die Lehrmotivation wurden untersucht.
Ergebnisse: 137 vollständige Rückmeldungen wurden ausgewertet, was in Hinblick auf die Gesamtzahl möglicher Antworten eine begrenzte Aussagekraft bedingen kann. Die Lehrmotivation lag bei durchschnittlich 7,5 von 10 Punkten. Intrinsische Motive, wie die Nachwuchsförderung (99% Zustimmung) und der Wissensaustausch (98% Zustimmung), dominierten. Extrinsische Anreize, wie die Aufwertung als „Akademische Lehrpraxis“ (78% Zustimmung), wurden als relevant erachtet, während finanzielle Anreize weniger Bedeutung hatten. Hauptbarriere waren Befürchtungen, dass Studierende den Praxisablauf stören könnten (53% Zustimmung).
Schlussfolgerung: Die intrinsische Lehrmotivation von Kinderärzt:innen zeigt Potenzial für den Aufbau pädiatrischer Lehrnetzwerke, erfordert jedoch gezielte Zusammenarbeit zur Überwindung struktureller Barrieren wie der Integration Studierender in den Praxisablauf. Ansätze zur Verbesserung der Lehrmotivation umfassen (medizin-) didaktische Fortbildungen, flexible Lehrmodelle und organisatorische Unterstützung.
Schlüsselwörter
Pädiatrie, Lehrmotivation, Lehrpraxis, Netzwerk, Changemanagement
1. Einleitung
Der 2017 verabschiedete „Masterplan Medizinstudium 2020“ (MPMS 2020) beinhaltet insgesamt 37 Maßnahmen zur Überarbeitung des Medizinstudiums in Deutschland und soll sicherstellen, dass die Ausbildung der kommenden Generationen von Mediziner*innen unter anderem an die Folgen des demographischen Wandels und den Fachkräftemangel in ländlichen Regionen angepasst wird. Ein zentrales Thema ist dabei die kompetenzorientierte Ausbildung, bei welcher im Gegensatz zum reinen Wissenserwerb ärztliche Fertigkeiten und Haltungen erlernt werden sollen [1]. Ein Lösungsansatz sei das verstärkte Einbeziehen von Lehrpraxen in die ärztliche Ausbildung, wie es im Bereich der Allgemeinmedizin bereits regelhaft durchgeführt wird. Bereits 2014 veröffentlichte der GMA-Ausschuss Primärversorgung ein Positionspapier zur Ausbildung im primärversorgenden Bereich, das die Pädiatrie mit umfassenden Empfehlungen einschloss [2]. Die Arbeitsgemeinschaft Lehre der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) spricht sich in ihrer ausführlichen Stellungnahme zum MPMS 2020 mit Nachdruck für die Rekrutierung pädiatrischer Lehrpraxen aus, da die ambulante Medizin stärker im Studium abgebildet werden müsse [3]. Hinzukommt, dass die Durchführung von Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern verschiedener Altersstufen (U1-J2) nach Erfahrung der Autor*innen durch Studierende anhand von Lernerlebnissen ausschließlich im Krankenhaus nicht kennengelernt werden kann. Auch in Bezug auf die Rollenentwicklung bzw. Entwicklung einer professionellen Identität sind frühzeitige Erfahrungen von Studierenden in der Primärversorgung essenziell [4]. Ein bislang nicht flächendeckend verfolgter Lösungsansatz kann ein Netzwerk von pädiatrischen Lehrpraxen sein. Während Unterricht in allgemeinmedizinischen Lehrpraxen schon lange fester Bestandteil der studentischen Ausbildung ist [5], gibt es nach Kenntnis der Autor*innen aktuell nur bei 14 von 33 der sich im Rahmen einer eigenen Erhebung zurückgemeldeten 39 Mitgliedern des Medizinischen Fakultätentages (MFT) pädiatrische Lehrpraxen oder Einzelkooperationen.
Durch verschiedene Faktoren wie einer größeren Anzahl verpflichtender Vorsorgeuntersuchungen oder die Zunahme chronischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen hat die Arbeitsbelastung für niedergelassene Kinderärzt*innen in den letzten Jahren deutlich zugenommen [6]. Da die Ausbildung der Medizinstudierenden in aller Regel zusätzlich zur Patient*innenversorgung geschieht, ist ein hohes Maß an Lehrmotivation bei den Ärzt*innen eine Grundvoraussetzung für die Umsetzung eines solchen Lehrprojektes. Während im Bereich der Allgemeinmedizin bereits zahlreiche nationale und internationale Studien veröffentlicht wurden, die eine hohe Motivation zur studentischen Lehre belegen, gibt es in der Literatur kaum Daten in Bezug auf die Pädiatrie [7], [8], [9]. In Anlehnung an die in 2023 veröffentlichte Studie von Daunert et al. [5], mit der durch eine Befragung von über 500 in Thüringen tätigen Hausärzt*innen eine „wissenschaftliche Grundlage für Konzepte und Empfehlungen zur Lehrärztegewinnung“ geschaffen werden sollte, wurde ein Fragebogen erstellt, um im Wesentlichen die intrinsische und extrinsische Motivation zur studentischen Lehre von niedergelassenen Kinderärzt*innen und ambulant tätigen Ärzt*innen in Weiterbildung in Niedersachsen zu erheben, sowie die Hürden für studentische Lehre zu identifizieren [5]. Als intrinsische Motivation wird hier die durch innerlichen Anreiz entstehende Motivation bezeichnet (z.B. Interesse, eigene Wertvorstellungen), wohingegen die extrinsische Motivation durch äußere Anreize (z.B. Belohnung, Lob) geschaffen wird [10].
1.1. Fragestellung
Die kompetenzorientierte Ausbildung setzt voraus, dass Studierende auch außerhalb des universitären Kontextes mit Patient*innen in Berührung kommen, weswegen die 15. Maßnahme des MPMS 2020 explizit die Rekrutierung weiterer akademischer Lehrpraxen vorsieht [1]. Unklar ist, welche Voraussetzungen in der Kinderheilkunde bereits bestehen oder geschaffen werden müssten. Leitende Fragestellungen für die Erhebung waren:
- Welche Motivation zur studentischen Lehre herrscht unter niedergelassenen Kinderärzt*innen und ambulant tätigen Ärzt*innen in Weiterbildung?
- Welchen Einfluss haben definierte Motivationsfaktoren oder Hinderungsgründe?
- Welche Erkenntnisse in Bezug auf die Beteiligung an studentischer Lehre in der pädiatrischen Primärversorgung in Niedersachsen können gewonnen werden?
2. Methoden
2.1. Fragebogen
Der Fragebogen wurde in Anlehnung an Daunert et al. [5] und Adarkwah et al. [11] erstellt. Ausführliche Angaben zu Gütekriterien lagen nicht vor, jedoch wurden sowohl in den Vorarbeiten als auch in der vorliegenden Untersuchung Pretests zur Qualitätssicherung durchgeführt. Der Fragebogen wurde online über die Plattform „SoSci Survey“ (SoSci Survey GmbH, München, Deutschland) für drei Monate zur Verfügung gestellt (07/2024-09/2024).
Neben zehn soziodemografischen Fragen wurden insgesamt 27 Items in den Bereichen Motivation, Anreize und Hürden der studentischen Lehre anonym abgefragt. Hierbei handelte es sich überwiegend um Fragen, die mittels vierstufiger Likert-Skala beantwortet werden konnten. Die Ethikkommission der Medizinischen Hochschule Hannover äußerte keine Bedenken bezüglich des Vorhabens (30.05.2024, Nr. 11430_BO_S2024).
2.2. Erhebung und Analyse der Daten
Eine Einladung zur Teilnahme an der Online-Befragung wurde postalisch im Juli 2024 an 363 in der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) gemeldete Kinderarztpraxen verschickt und war für drei Monate abrufbar. Die Distribution erfolgte zusätzlich über einen E-Mailverteiler und einen redaktionellen Beitrag im Niedersächsischen Ärzteblatt (09/2024). Eine Aufwandsentschädigung wurde nicht gezahlt. Die Teilnahme war freiwillig. Die rückläufigen Fragebögen wurden in eine Excel-Datei (Microsoft® Excel, Version 16.90, Washington, USA) exportiert und manuell auf Vollständigkeit überprüft. Zur statistischen Auswertung wurden die Fragen, die mittels Likert-Skala beantwortet wurden (ordinale Skalierung) dichotomisiert; Zustimmung: „trifft voll zu“ und „trifft eher zu“, Ablehnung: „trifft eher nicht zu“ und „trifft gar nicht zu“ [12]. Bei der univariaten Analyse wurde die Frage „Wie motiviert sind Sie Studierende in Ihrer Praxis auszubilden?“ (Skala von 0-10) als Zielvariable festgelegt. Die soziodemographischen Angaben (u.a. Alter, Geschlecht, Dauer der ärztlichen Tätigkeit) sowie die Fragen zur Motivation (intrinsisch und extrinsisch) und Hürden galten in diesem Zusammenhang als Einflussvariablen. GraphPad Prism 8 (GraphPad Software, Boston, Massachusetts, USA) wurde zur statistischen Auswertung benutzt. Mithilfe des Mann-Whitney-U-Tests fu¨r ungepaarte Stichproben (U-Test) wurde die asymptotische Signifikanz (p-Wert) ermittelt. Zusätzlich wurde die Gesamtstichprobe anhand der Frage „Ich konnte während meiner Zeit in der Niederlassung bereits Erfahrung mit Studierenden sammeln“ in „erfahren“ und „unerfahren“ eingeteilt, miteinander verglichen und mittels exaktem Test nach Fisher statistisch analysiert. In beiden Fällen wurden Unterschiede ab einem p<0,05 als signifikant betrachtet.
3. Ergebnisse
Von den 151 zurückgesendeten Fragebögen wurden 137 in die Auswertung mit aufgenommen, da 14 Fragebögen unvollständig waren und nicht abgeschlossen wurden. Durchschnittlich wurden 12% der Fragen nicht beantwortet. Bei Nichtberücksichtigung der vier Freitextfragen betrug das durchschnittliche Missing sogar nur 2,5%. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden waren weiblich (58%), 46% der Befragten waren ≥56 Jahre alt. 44% der Ärzt*innen übten den ärztlichen Beruf bereits seit 16-35 Jahren in der Niederlassung aus. Inhaber*innen einer Praxis waren 84% der Befragten. Eine Schwerpunktbezeichnung wiesen 42% vor. Während in acht von zehn Praxen Behandlungsräume für Studierende vorhanden waren, hatten nur ca. die Hälfte der Befragten (54%) eine Weiterbildungsermächtigung. Insgesamt gaben 80% an, schon während der fachärztlichen Weiterbildung Erfahrungen mit Studierenden gesammelt zu haben, dreiviertel der Ärzt*innen betreuten Studierende bereits während ihrer Zeit in der ambulanten Tätigkeit (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).
Tabelle 1: Soziodemographische Daten der insgesamt 137 auswertbaren Teilnehmer*innen an der Fragebogen-Erhebung (Auswahl)
3.1. Deskriptive Analyse
Die Lehrmotivation (0=keine Motivation, 10=sehr große Motivation) lag bei durchschnittlich 7,5 Punkten (Minimum: 2, Maximum: 10). Signifikante Unterschiede in der allgemeinen Lehrmotivation in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht lagen nicht vor. Interesse an der Ausbildung Studierender bestand bei 97%. Die Frage nach schlechten Erfahrungen mit Studierenden wurde lediglich von 2% bejaht. Es ist jedoch bei den Antworten nicht auszuschließen, dass als Bias ein Einfluss eines gewünschten Antwortverhaltens vorliegt. Die Zustimmung zu den vier Fragen bezüglich der intrinsischen Motivation war sehr hoch: „Beitrag zur Nachwuchsförderung“ (99%), „Teilen des Wissens“ (98%), „Verantwortung gegenüber der Gesellschaft“ (85%), „Wissensaustausch“ (82%) (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). In Bezug auf die extrinsische Motivation konnte gezeigt werden, dass die Zustimmung bei den Items „auf dem neusten Wissensstand bleiben“ (84%), „Kontakte knüpfen“ (81%), „Aufwertung durch die Bezeichnung ‚Akademische Lehrpraxis’“ (78%) und „Zugang zu Fachliteratur“ (60%) die prozentual häufigsten Anreize zur Durchführung studentischer Lehre darstellten. Anreize wie die „finanzielle Vergütung als motivierender Faktor“ (56%), „Teilnahme an günstigeren/kostenlosen Fortbildungen“, sowie der „Erwerb von CME-Punkten“ (jeweils 50%) bekamen deutlich weniger Zustimmung (siehe Abbildung 2 [Abb. 2]). In Bezug auf mögliche Barrieren hatten knapp über die Hälfte der Befragten die „Befürchtung, dass durch Anleitung Studierender weniger Patient*innen versorgt würden“ (53%). Lediglich 28% der Teilnehmenden empfanden „den Praxisablauf durch Studierende gestört“.
Abbildung 1: Zustimmung zu intrinsischen Motiven zur Beteiligung an studentischer Lehre anhand einer 4-stufigen Likert-Skala
Abbildung 2: Zustimmung zu extrinsischen Motiven zur Beteiligung an studentischer Lehre anhand einer 4-stufigen Likert-Skala
3.2. Analyse von Einflussfaktoren auf die Motivation zum Lehren
Während soziodemographischen Faktoren wie das Alter, das Geschlecht, Dauer der bisherigen ärztlichen Tätigkeit, Praxisform, Praxisstandort oder bereits vorhandene Lehrerfahrung keinen signifikanten Einfluss auf die Lehrmotivation hatten (Item: „Wie hoch ist Ihre Motivation zur Ausbildung Studierender in Ihrer Praxis?“), konnten bei Anreizen und Hürden im Rahmen der univariaten Analyse statistisch signifikante Unterschiede identifiziert werden (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]). Ärzt*innen, die im „Beisein Studierender befürchten weniger Patient*innen versorgen zu können“, oder den Eindruck hatten, dass „Studierende den Praxisablauf stören würden“, waren signifikant weniger motiviert (p<0,0001 und p=0,00037). Die Motivation der Befragten, die der Meinung waren, dass „beide Seiten von einem Wissensaustausch profitieren würden" oder „die Ausbildung Studierender als Verantwortung gegenüber der Gesellschaft ansahen“, waren signifikant höher motiviert (p=0,015 und p<0,0001). Zu den größten extrinsischen Anreizen, die zu einer höheren Lehrmotivation führten, zählten die „positive Auswirkung der studentischen Lehre auf die Zufriedenheit der Patient*innen“ (p=0,0067), die „Aufwertung der Praxis mit dem Zusatz „Akademisches Lehrpraxis“ (p=0,013), die „Chance neue Kontakte zu knüpfen und Netzwerke zu bilden“ (p=0,016) sowie die Tatsache „als Lehrende von Patient*innen kompetenter wahrgenommen zu werden“ (p=0,014). Anreize wie eine „finanzielle Vergütung“, die „erhöhte Chance eine/n Nachfolger/in für die Praxis zu finden“ und die „Teilnahme an kostenreduzierten/-freien Fortbildungen“ waren nicht mit einer signifikant höheren Lehrmotivation verbunden (siehe Tabelle 2 [Tab. 2] und Abbildung 3 [Abb. 3]).
Tabelle 2: Einflussfaktoren auf die Motivation zum Lehren (nur signifikante Items)
Abbildung 3: Zustimmung zu Barrieren in Bezug auf studentische Lehre anhand einer 4-stufigen Likert-Skala
3.3. Analyse der Subgruppen „erfahren“ oder „unerfahren“ in der studentischen Lehre
Die Stichprobe wurde anhand der Angaben bezüglich ihrer Lehrerfahrung (vorhandene Erfahrung mit Studierenden in der Niederlassung; siehe Tabelle 1 [Tab. 1]) dichotomisiert. 75% der Befragten hatten in der Vergangenheit bereits Erfahrung mit Studierenden während der Niederlassung sammeln können. Die Lehrmotivation der erfahrenen (n=99) bzw. unerfahrenen Gruppe (n=33) unterschied sich nicht signifikant (erfahren: 7,6/10 vs. unerfahren: 7,2/10, p=0,14). Unabhängig von der Erfahrung wurden die Barrieren der studentischen Lehre ohne signifikante Unterschiede beurteilt.
In Bezug auf Vorteile durch ein Engagement als Lehrpraxis ergaben sich Unterschiede: während rund 64% der erfahrenen Teilnehmenden „in der Lehrtätigkeit die Chance sehen eine/n Nachfolger*in für die Praxis zu finden“, stimmten lediglich 39% der unerfahrenen dieser Aussage zu (p=0,024). Zudem empfanden ambulant tätige Kinderärzt*innen mit Lehrerfahrung während ihrer Zeit in der Niederlassung die studentische Lehre signifikant häufiger als eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft (89,8% vs. 69,7%, p=0,0098). Bei allen weiteren Anreizen lagen keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen vor.
4. Diskussion
Die vorliegende Studie untersucht anhand einer umfassenden Fragebogenerhebung erstmalig die Lehrmotivation ambulant tätiger Kinderärzt*innen im Flächenland Niedersachsen. Diese wird überwiegend durch intrinsische Faktoren wie den Wunsch, Wissen weiterzugeben und zur Nachwuchsförderung beitragen zu können, getragen. Diese hohe intrinsische Motivation deckt sich mit bisherigen Erkenntnissen zur Motivation von lehrenden Ärzt*innen, sowohl im deutschen Raum als auch international. So bestätigen Studien von Latessa et al. [8] und Thomson et al. [9], dass intrinsische Motive wie die Freude am Wissensaustausch und die soziale Verantwortung wichtige Treiber für die Lehrbereitschaft von Ärzt*innen darstellen. In der Studie von Deutsch et al. [13] äußerten über 80% der befragten Allgemeinmediziner*innen, dass sie primär durch ideelle Werte motiviert seien, Studierende in ihren Praxen auszubilden. Vergleichbare Untersuchungen zu Pädiater*innen fehlen.
Im Vergleich zur Studie von Daunert et al. [5] zeigt sich, dass die intrinsische Motivation bei Kinderärzt*innen in Niedersachsen ähnlich stark ausgeprägt ist, wie bei Hausärzt*innen in Thüringen. Beide Gruppen äußerten hohe Zustimmungswerte hinsichtlich der Bedeutung von Nachwuchsförderung und Wissensaustausch. Allerdings scheint der Einfluss extrinsischer Anreize bei den Kinderärzt*innen eine geringere Rolle zu spielen. Vergleichbar zu Daunert et al. [5] wurden ebenso Fortbildungsangebote und die Möglichkeit, sich in einem Netzwerk von Kolleginnen auszutauschen, als motivierend beschrieben. Eine mögliche Erklärung für graduelle Unterschiede ist, dass sich das Patientenkollektiv und der Arbeitsalltag in pädiatrischen Praxen vom allgemeinmedizinischen Setting unterscheiden, was spezifische Anreize erforderlich machen könnte.
Der Stellenwert einer frühzeitigen Integration von Studierenden in die Primärversorgung ist international untersucht. Neben der Identitätsbildung und Erhöhung der Lernmotivation tragen Erfahrungen in der Primärversorgung auch zur Verzahnung von Grundlagenwissen und praktischer Anwendung bei [4]. Experten-basierte Impulse für Inhalte sind international, wie national publiziert [2], [14].
4.1. Barrieren und organisatorische Herausforderungen
Die vorliegende Erhebung verdeutlicht, dass weniger Lehr-motivierte Ärzt*innen eine Sorge vor einer Beeinträchtigung des Praxisablaufes auch in der Kinderheilkunde aufweisen und eine geringere Anzahl behandelter Patient*innen fürchten. Dies steht im Einklang mit früheren Studien, in denen Ärzt*innen äußerten, dass organisatorische und zeitliche Herausforderungen wesentliche Hürden für die Ausbildung von Studierenden darstellen [15]. Baldor et al. beschrieben für allgemeinmedizinische Praxen ähnliche Bedenken hinsichtlich der möglichen Einschränkungen der Patient*innenversorgung und des erhöhten organisatorischen Aufwands [16]. Im Rahmen der Etablierung von Lehrpraxen sollten die Arbeitsabläufe auf eine sinnvolle Integration Studierender überprüft werden. Empfehlungen zur Integration, sowie zur Ausstattung von Lehrpraxen geben auch Huenges et al [2]. Ein Austausch mit Medizindidaktiker*innen erscheint sinnvoll, insbesondere auch deswegen, weil zunehmende Patient*innenzahlen und hohe administrative Anforderungen zu einer Reduzierung der verfügbaren Zeitressourcen für die Ausbildung Studierender führen [13], [17], [18]. Auch eine mögliche zukünftige Implementierung des Kernkompetenzen definierenden CanMEDS-Rollenmodells würde eine Verzahnung von ambulanten und stationären Lerngelegenheiten erfordern [19].
Dies ist insbesondere herausfordernd, da durch die Integration von ambulant tätigen Stakeholdern in die (vornehmlich universitär verortete studentische) Lehre Themenbereiche wie die Verteilung fakultärer Finanzmittel sowie das Kapazitätsrecht und damit Personalressourcen berührt werden.
4.2. Strategien zur Förderung der Lehrmotivation
Die Förderung der Lehrmotivation ist entscheidend, um eine qualitativ hochwertige und realitätsnahe Ausbildung für Medizinstudierende zu gewährleisten [20].
Um die Lehrmotivation in der Pädiatrie zu stärken, können verschiedene Strategien verfolgt werden: Studien belegen, dass strukturierte didaktische Fortbildungen sowie regelmäßige Feedbackrunden die Lehrmotivation fördern können. Didaktische Aus- und Fortbildung mit Fokus auf die Bedürfnisse ambulant tätiger Ärzt*innen erscheinen erprobenswert [21]. Im Rahmen eines „Netzwerk Lehre Pädiatrie“ könnten gemeinsame Fortbildungen zur Vermittlung spezifischer pädiatrischer Themen zur Attraktivität der Lehre beitragen.
Obwohl es nicht Gegenstand der aktuellen Untersuchung war, könnte eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Entlastung Lehrender beitragen, wie es in Arbeiten von Ullian et al. [22] und Alberti und Atkinson [23] empfohlen wurde. Diese betonen die Bedeutung von kollegialem Austausch und gegenseitiger Unterstützung.
Um darüber hinaus die Motivation weiter zu fördern, können spezifische Strategien entwickelt werden, die sowohl intrinsische als auch extrinsische Anreize ansprechen.
Intrinsische Motivation wird stark durch Wertschätzung und Anerkennung unterstützt. Die Möglichkeit, als Mentor*in einen Beitrag zur nächsten Generation von Ärzt*innen zu leisten, fördert das Gefühl, eine wichtige Rolle in der medizinischen Ausbildung zu spielen [8]. Die Implementierung regelmäßiger Feedback- und Anerkennungssysteme, bei denen Lehrärzt*innen Rückmeldungen über den Einfluss ihrer Ausbildung auf die Entwicklung der Studierenden erhalten, kann diese intrinsische Motivation weiter stärken. Darüber hinaus können Netzwerktreffen für lehrende Ärzt*innen eingerichtet werden, die den Austausch von Erfahrungen und Best Practices ermöglichen [21]. Einladungen zu universitären Veranstaltungen wie einem „Tag der Lehre“ tragen zur öffentlichen Anerkennung bei. Die Bereitstellung didaktischer Schulungen kann die Lehrkompetenz und das Selbstvertrauen der Ärzt*innen im Umgang mit Studierenden steigern [9]. Beachtenswert ist jedoch, dass Zeit- und Ressourcenmangel oder auch die Zugänglichkeit von Schulungen und Supervisionen in verschiedenen geographischen Regionen und Praxisformen Einfluss auf die Erfolgsrate und Akzeptanz dieser Maßnahmen haben können. Insbesondere im pädiatrischen Bereich, wo spezifische Herausforderungen wie Früherkennung und Prävention eine Rolle spielen, können spezialisierte fachliche Fortbildungen die intrinsische Motivation durch eine persönliche und berufliche Weiterentwicklung fördern. Zugang zu wissenschaftlicher Literatur und Fortbildungen, die auch im Rahmen des CanMEDS-Modells empfohlen werden, können darüber hinaus das Gefühl stärken, stets auf dem neuesten Wissensstand zu bleiben [19].
Ein häufiges Hindernis für die Lehrbereitschaft ist die Sorge, dass Studierende den Arbeitsalltag in der Niederlassung stören könnten. Um diese Barriere zu reduzieren, könnten medizinische Fakultäten organisatorische Unterstützung bieten, z.B. durch flexible Lehrpläne oder Hilfsmittel zur Integration von Studierenden in den Tagesablauf [2], [15]. Eine enge Abstimmung mit den Lehrärzt*innen kann helfen, die Prozesse durch Studierende weniger störanfällig zu machen und gleichzeitig eine hohe Ausbildungsqualität zu gewährleisten [24], [25].
Obwohl die finanzielle Vergütung in der vorliegenden Befragung als weniger motivierend eingestuft wurde, kann sie in Kombination mit anderen Maßnahmen unterstützend wirken. Studien zeigen, dass eine angemessene Vergütung die intrinsische Motivation nicht notwendigerweise schmälert, wenn sie als Anerkennung für den Mehraufwand wahrgenommen wird und in einem angemessenen Rahmen bleibt [26].
4.3. Limitationen
Der neuartig für die Kinderheilkunde adaptierte Fragebogen ist bislang nicht validiert. Eine wesentliche Limitation ist die Selektion der Teilnehmenden. Aufgrund des Charakters der Befragung, ist ein gewisser Response-Bias wahrscheinlich, da vor allem jene Ärzt*innen teilgenommen haben könnten, die bereits ein Interesse an der Lehre hatten. Eine explizite Berücksichtigung von Personen mit gleichzeitiger Tätigkeit im Krankenhaus und ambulant (z.B. Verbundweiterbildung) erfolgt nicht. Auch das Design der Fragen zur Motivation und zu den Barrieren, erlaubt nur eine begrenzte Differenzierung. Freitextantworten waren nur begrenzt möglich. Aufgrund einer fehlenden Verwendung einer persönlichen Transaktionsnummer (TAN) sind Mehrfachteilnahmen als Bias theoretisch denkbar. Eine Schulung zur Verwendung des Fragebogens durch die Zielgruppe ist nicht erfolgt. Tagesaktuelle Einflussfaktoren auf das Antwortverhalten wie individuelle Belastung oder Stresserleben zum Zeitpunkt der Beantwortung wurden nicht erfasst und schränken die Aussagekraft unter Umständen ein.
Für zukünftige Forschung könnten qualitative Interviews oder Fokusgruppen verwendet werden, um ein offenes Spektrum an Antworten zu erfassen und die individuellen Motivationen und Bedenken differenzierter auch in Bezug auf Unterschiede zwischen ländlichem und städtischem Raum darzustellen. Auch beschränkt sich die Auswahl der Teilnehmenden auf Niedersachsen, sodass regionale Effekte eine Rolle spielen könnten. Eine exakte Aussage zur Rücklaufquote kann nicht getroffen werden, da die kontaktierten Praxen teilweise mehrere tätige Ärzt*innen haben. Es bleibt unklar, ob sich mehrere Personen aus ein und derselben Praxis beteiligten.
5. Schlussfolgerungen
Die vorliegende Studie zeigt erstmalig, dass die Lehrmotivation bei Kinderärzt*innen hoch ist, jedoch organisatorische und strukturelle Herausforderungen adressiert werden müssen. Studien unterstreichen, dass eine gezielte Unterstützung, klare Handlungsempfehlungen und organisatorische Maßnahmen, wie flexible Lehrmodelle oder finanzielle Anreize, entscheidend sind, um die Motivation langfristig zu erhalten [27]. Durch die Förderung der intrinsischen Motivation, durch organisatorische Unterstützung und materielle Anerkennung können die Bereitschaft zur Lehre in der ambulanten Pädiatrie langfristig gefördert werden. Die enge Kooperation zwischen Universitäten und Lehrärzt*innen ist für ein nachhaltiges Lehrnetzwerk unverzichtbar.
Zukünftige Untersuchungen müssen beleuchten, welche Ressourcen aufgewendet werden müssen, inwiefern sich der zunehmende Fachkräftemangel auf Lehrbedingungen auswirkt und wie auch spezielle Themen wie Patientensicherheit oder seltene Erkrankungen kontextbezogen adressiert werden können.
Anmerkungen
Förderung
Diese Arbeit wurde durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre unterstützt (Freiraum 2023; FR-459/2023 Pedagotchi: Entscheidungen trainieren).
ORCIDs der Autor*innen
- Alexandros Rahn: [0009-0003-9227-7938]
- Thomas Müller: [0009-0009-0762-2420]
- Urs Mücke: [0000-0002-0240-248X]
Danksagung
Die Autor*innen bedanken sich herzlich bei dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ), der Deutschen Gesellschaft für Ambulante Allgemeine Pädiatrie (DGAAP e.V.) und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) für die Unterstützung zur Realisierung dieser Fragebogenerhebung. Ein besonderer Dank gilt allen Kolleg*innen, die durch ihre Teilnahme an der Befragung zur Verbesserung der Lehre beitragen.
Interessenkonflikt
Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.
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