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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

2366-5017


Dies ist die deutsche Version des Artikels. Die englische Version finden Sie hier.
Projektbericht
Sexualität

[Sexualität und Gesellschaft im Kontext der Medizin: Konzeption, Durchführung und Evaluation eines studentischen Wahlfachs im Rahmen des Medizinstudiums an der Universität Leipzig]

Konrad Jakob Endres 1
Chiara Surber 1
Mona Albertus 2
Martina Müller 3
Laura Wortmann 4
Nick Heinz 5
Ines Conrad 1
 Heide Götze 2

1 Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP), Leipzig, Deutschland
2 Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Leipzig, Deutschland
3 Beratungszentrum für Ess-Störungen (BEL), Leipzig, Deutschland
4 Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät OWL, AG Geschlechtersensible Medizin, Bielefeld, Deutschland
5 Trans-Inter-Aktiv in Mitteldeutschland e.V. (TIAM), Leipzig, Deutschland

Zusammenfassung

Zielsetzung: Ärzt:innen vermeiden es häufig mit ihren Patient:innen über sexuelle und geschlechtsspezifische Fragen zu sprechen, weil es ihnen unangenehm ist oder sie Angst haben, Anstoß zu erregen. Dies führt häufig zu einer unvollständigen Erhebung der Sexualanamnese und zu Lücken in der Versorgung, insbesondere für LGBTQI+-Patient:innen, die mit erheblichen gesundheitlichen Benachteiligungen konfrontiert sind. Das beschriebene Projekt adressierte diese Lücke, indem ein Wahlfach mit dem Titel „Sexualität und Gesellschaft im Kontext der Medizin“ eingeführt wurde, um Medizinstudierenden die Fähigkeiten und das Wissen zu vermitteln, die für effektive Gespräche über sexuelle Gesundheit erforderlich sind.

Methoden: Im Kurs wurden interaktive Lehransätze wie Peer-Learning und Rollenspiele eingesetzt. Thematisch wurden Bereiche wie sexuell übertragbare Infektionen, geschlechtliche Vielfalt und die Gesundheit von LGBTQI+-Personen abgedeckt. Es erfolgte eine strukturierte Evaluation des Wahlfaches.

Ergebnisse: Das Feedback der Studierenden war äußerst positiv; die Teilnehmer*innen hoben besonders das ansprechende Format des Kurses und die Relevanz für ihre medizinische Ausbildung hervor. Die Evaluation zeigte eine hohe Zufriedenheit mit der Organisation, dem Inhalt und den interaktiven Elementen des Kurses.

Schlussfolgerung: Trotz der positiven Resonanz ist die Reichweite eines Wahlfaches eingeschränkt. Ähnliche Inhalte sollten in den zentralen Lehrplan des Medizinstudiums aufgenommen werden. Dies ist unerlässlich, um angehenden Ärzt:innen zu helfen, Fragen der sexuellen Gesundheit systematisch anzugehen, Vorurteile zu überwinden und eine unterstützende Umgebung für alle Patient:innen zu schaffen.


Schlüsselwörter

sexuelle Gesundheit, sexuelle und geschlechtliche Minderheiten, medizinische Ausbildung, interaktives Lernen, sexuell übertragbare Infektionen, Geschlechtsidentität

1. Einleitung

Ärzt*innen vermeiden es oft, mit ihren Patient*innen über sexuelle und geschlechtsspezifische Gesundheit zu sprechen, weil ihnen das unangenehm ist und sie Angst haben, ihren Patient*innen zu Nahe zu treten, obwohl dies für das allgemeine Wohlbefinden der Patient*innen wichtig ist [1]. Diese Zurückhaltung kann zu einer unzureichenden Sexualanamnese und Lücken in der Versorgung führen [2]. Obwohl Ärzt*innen in ihrer Praxis häufig vor Situationen stehen, in denen das Ansprechen sensibler Themen wie sexuelle und geschlechtsspezifische Gesundheit unerlässlich ist, gehören solche Gespräche noch nicht zur Routine der Patientenversorgung [3]. Darüber hinaus fühlen sich viele Gesundheitsfachkräfte schlecht vorbereitet und sind oft zurückhaltend oder wenig geübt im Umgang mit sexuellen Problemen [4]. Sofern im medizinischen Kontakt ein vertrauensvoller Rahmen gegeben ist, begrüßen es jedoch die meisten Patient*innen, wenn Ärzt*innen sexuelle und geschlechtsspezifische Gesundheit thematisieren [5].

Im Umgang mit queeren Patient*innen fühlen sich viele medizinische Fachkräfte besonders unsicher und unvorbereitet, wenn es um sexuelle und geschlechtsbezogene Gesundheit geht [6]. Eine Umfrage aus dem Jahr 2021 geht davon aus, dass sich rund 11% der deutschen Bevölkerung als lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, queer oder intersexuell (LGBTQI+) identifizieren, was die Bedeutung der Gesundheitsversorgung sexueller Minderheiten für die öffentliche Gesundheit unterstreicht [7]. Das Bewusstsein für geschlechtliche Vielfalt, Transgender-Personen, queere Menschen und sexuelle Minderheiten ist in den letzten Jahren sowohl in der Öffentlichkeit als auch in den Medien und bei Regierungsvertretern deutlich gewachsen. Auch die Zahl der wissenschaftlichen Studien ist in den letzten 10 Jahren stark angestiegen (zum Beispiel: Die Zahl der Publikationen in PubMed zu den Suchbegriffen „queer health“ lag 2013 bei N=182, 2023 bei N=3.182 und für die Suchbegriffe „sexual minorities“ bei N=308 im Jahr 2013, 2023 bei N=3.975). Obwohl die geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in den letzten Jahren zunehmend entpathologisiert wurde, sind LGBTQI+-Menschen immer noch mit Diskriminierung, Vorurteilen und teilweise mit unangemessener Versorgung konfrontiert, auch im deutschen Gesundheitssystem [8], [9].

Sexuelle Minderheiten haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung häufig einen schlechteren körperlichen und psychischen Gesundheitszustand [10]. So leiden Männer und Frauen, die einer sexuellen Minderheit angehören, häufiger an Erkrankungen wie Asthma, Bluthochdruck und anderen Krankheiten als ihre heterosexuellen Altersgenossen [11], [12]. Mögliche Gründe dafür sind soziale Ablehnung, fehlende Akzeptanz in der Familie und Diskriminierung am Arbeitsplatz [13]. Eine Meta-Analyse ergab, dass Jugendliche aus sexuellen Minderheiten fast dreimal so häufig von Suizidalität betroffen sind [14]. Darüber hinaus berichten Transgender-Jugendliche häufig von Essstörungen, in einigen Fällen als Versuch, die Entwicklung sekundärer Geschlechtsmerkmale während der Pubertät zu stoppen oder ihre Körperform zu verändern [15], [16]. Sexuelle Minderheiten berichten auch über schlechtere Erfahrungen in der Gesundheitsversorgung, einschließlich geringerem Vertrauen in Ärzt*innen und geringerer Zufriedenheit mit der Behandlung [17]. Während soziale Faktoren eindeutig zu Unterschieden im Bereich der psychischen Gesundheit beitragen, ist der Zusammenhang mit körperlichen Erkrankungen wie Asthma komplexer. Obwohl die genauen Mechanismen noch nicht vollständig geklärt sind, deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass psychosoziale Faktoren, insbesondere erhöhter Stress im Zusammenhang mit dem Status einer sexuellen Minderheit, zur höheren Prävalenz von Asthma in der Bevölkerungsgruppe sexueller Minderheiten beitragen können [18].

Dies macht deutlich, wie wichtig es ist, in der medizinischen Ausbildung auch die Gesundheit der queeren Community und sexueller Minderheiten zu thematisieren. Um das zu erreichen, ist es essentiell, die sozialen Determinanten von Gesundheit und Krankheit anzusprechen, insbesondere im Kontext der sexuellen Gesundheit. Die künftige Ausbildung von Ärzt*innen sollte daher die Relevanz der sexuellen Gesundheit in allen medizinischen Disziplinen aufzeigen und Ärzt*innen dabei helfen, ihr Vorbehalte bei der Auseinandersetzung mit diesen Problemfeldern zu überwinden. An den medizinischen Fakultäten in Deutschland gibt es immer noch kaum Lehrveranstaltungen, die praktische und interaktive Kurse zu Themen wie sexuelle Gesundheit und Anamneseerhebung anbieten [19], [20]. Dadurch verfügen die Studierenden nach ihrem Abschluss oft nicht über die notwendigen Fähigkeiten, um diese Themen in ihrer künftigen beruflichen Laufbahn selbstbewusst und professionell anzugehen. Untersuchungen zeigen, dass sich Medizinstudierende unzureichend auf den Umgang mit Fragen rund um die sexuelle Gesundheit vorbereitet fühlen, obwohl sie deren Bedeutung anerkennen [21]. Diese Wissenslücke könnte durch die Entwicklung strukturierter Lehrveranstaltungen für Medizinstudierende geschlossen werden, in denen diese Inhalte vermittelt werden. Unsere Hypothese war, dass ein Wahlfach über geschlechtliche Vielfalt und sexuelle Gesundheit im Medizinstudium sowohl vorklinische als auch klinische Studierende positiv bewerten würden.

2. Projektbeschreibung und Methoden

2.1. Entwicklung des Projektes

Die Idee für die Entwicklung des Wahlfaches ging aus der Vortragsreihe „Medizin Divers“ hervor, die sich auf die Belange vulnerabler Patient*innengruppen konzentrierte und wurde von Studierenden der Hochschulgruppe „Mit Sicherheit Verliebt“ initiiert [https://www.bvmd.de/projekte-und-ags/projekte/mit-sicherheit-verliebt/das-projekt/]. Im Anschluss an die Vortragsreihe entstand die Idee, diese Themen im Rahmen des universitären Curriculums weiter zu vertiefen. „Mit Sicherheit Verliebt“ ist eine Initiative der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. und führt Workshops zur Sexualaufklärung an deutschen Schulen durch. Auch andere Ortsgruppen von „Mit Sicherheit Verliebt“ haben an ihren jeweiligen Fakultäten Wahlpflichtfächer eingerichtet, so zum Beispiel an den medizinischen Fakultäten in Rostock und München. Tutor*innen wurden von der Deutschen Aidshilfe e.V. im Rahmen des Trainingsprogramms „Let's talk about Sex“ in LGBTQI+-inklusiver Sexualanamnese und in der Anleitung von Rollenspielen zum Thema „Sexuell übertragbare Infektionen“ (sexually transmitted infections: STI) geschult.

2.2. Lernziele

Das Wahlfach zielt darauf ab, Studierenden das Wissen und die Kompetenzen zu vermitteln, komplexe Sachverhalte rund um die sexuelle und geschlechtsspezifische Gesundheit im medizinischen Setting zu bearbeiten. Die Lernziele des Wahlfachs basieren auf dem Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM 2.0).

Nach der Veranstaltung sind die Studierenden in der Lage, STIs zu beschreiben und zu diagnostizieren. Sie wissen, wie man STIs vorbeugen und behandeln kann (ID in NKLM 2.0: VII.3-19.2.15). Weiterhin sind die Studierenden nach dem Wahlfach in der Lage, eine Sexualanamnese durchzuführen und zu dokumentieren (VIII.2-02.4.7). Die Studierenden lernen zudem, Patient*innen mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen und Identitäten respektvoll und inklusiv zu betreuen. Sie können sensible sexuelle Themen im medizinischen Alltag erkennen und artikulieren, entsprechende Gespräche oder Beratungen sensibel und nach aktuellen Standards führen und ihre Kommunikation auch in emotional herausfordernden Situationen angemessen gestalten (VIII.2-3). Die Studierenden können tabuisierte sexuelle Themen und Stigmatisierungen wahrnehmen und, wenn eine vertiefte Auseinandersetzung sinnvoll oder notwendig erscheint, angemessen aufgreifen (VIII.2-03.2.6). Sie reflektieren subjektive Prozesse der sexuellen Gesundheit und Krankheit in ihren Wechselwirkungen mit individuellen und gesellschaftlichen Bedingungen (NKLM 2.0 VII.1a-02.6.6). Im Wesentlichen entwickeln die Studierenden in der Lehrveranstaltung eine ärztliche Grundhaltung des Mitgefühls und lernen, ihre Patient*innen achtsam zu betreuen.

In diesem Artikel wird nicht darauf eingegangen, inwieweit die hier beschriebenen Lernziele erreicht wurden. Das Ziel dieses Artikels ist die Beschreibung des Lehrkonzeptes und die Erfassung der subjektiven Zufriedenheit der Studierenden mit dem Wahlfach.

2.3. Struktur und Organisation

Der Kurs umfasste elf zweistündige Sitzungen und war für zwei getrennte Kohorten von 10 vorklinischen und 10 klinischen Studierenden konzipiert. Der vorklinische Teil wurde von der Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie durchgeführt, während das Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) der Universität Leipzig den klinischen Teil übernahm. Für die Organisation und Durchführung des Wahlfachs finanzierte das ISAP zwei Stellen für studentische Hilfskräfte. Die Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der Universität Leipzig stellte eine studentische Hilfskraft und ein Budget für externe Dozent*innen zur Verfügung. Die Anmeldung erfolgte per E-Mail (Vorklinik) oder per Anmeldelink (Klinik). Die Auswahl der Studierenden erfolgte in der Reihenfolge der Bewerbungen.

2.4. Didaktisches Konzept

2.4.1. Interaktives Format, Peer-Teaching und Rollenspiele

In dem Wahlfach wurde eine Lehrmethode namens Peer-Teaching verwendet, bei der die Studierenden voneinander und von den Dozent*innen lernen. Dies wurde durch zahlreiche Diskussionen und Gruppenaktivitäten erreicht. Anstatt dass die dozierende Person die Sitzung mit einem traditionellen Vorlesungsformat dominierte, wurde dafür gesorgt, dass die Studierenden während und nach jeder Unterrichtsstunde Zeit hatten, ihre Ideen mitzuteilen und Fragen zu stellen. Das Modell des Peer-Assisted Learning (PAL) hat aus unserer Sicht mehrere Vorteile. PAL schafft ein entspanntes, offenes Lernumfeld und ermöglicht ein interaktives und partizipatives Lernen. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen diese Vorteile und zeigen, dass PAL die sozialen Aspekte des Lernens und die Konsolidierung von Wissen ebenso fördert wie die Fähigkeit zur Zusammenarbeit und zum Feedback erhalten/geben [22], [23].

Es wurden Rollenspiele zur Sexualanamnese durchgeführt, um die ärztliche Kommunikation in diesen Situationen praktisch zu üben. Bei den Rollenspielen wurden drei verschiedene Szenarien in kleinen Gruppen durchgespielt, die jeweils von einer Tutorin bzw. einem Tutor betreut wurden. Jede teilnehmende Person hatte die Möglichkeit, drei verschiedene Rollen einzunehmen: Einmal als Ärztin bzw. Arzt, einmal als Patient*in und einmal als beobachtende Person, die Feedback gibt. Die Rollen wurden so gewechselt, dass alle Studierenden mindestens einmal aktiv am Rollenspiel teilnahmen, entweder in der ärztlichen Rolle oder der Patientenrolle, um eine umfassende Lernerfahrung aus mehreren Perspektiven zu gewährleisten und das Verständnis für die Dynamik zwischen behandelnder Person und Patient*in in verschiedenen Bereichen der sexuellen Gesundheit zu verbessern. Mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Aidshilfe e.V. wurden die Rollenspielvorlagen aus dem Trainingsprogramm „Let's Talk About Sex“ verwendet [https://www.hiv-sti-fortbildung.de/de].

2.4.2. Lehreinheiten und behandelte Themen

In Tabelle 1 [Tab. 1] sind die Lehrmethoden und die behandelten Themen für die elf zweistündigen Sitzungen des Wahlfaches aufgeführt. Jede Sitzung umfasste verschiedene Aktivierungsübungen zu Beginn und während der Veranstaltung.

Tabelle 1: Zusammenfassung der einzelnen Lehreinheiten mit Lehrmethoden und behandelten Themen

2.4.3. Interdisziplinärer und interprofessioneller Ansatz

Es wurde mit Expert*innen aus verschiedenen Bereichen zusammengearbeitet, darunter Martina Müller, Erziehungswissenschaftlerin vom Beratungszentrum für Ess-Störungen in Leipzig (BEL), Dr. Nick Heinz, Experte für trans-, inter- und nichtbinäre Gesundheit von Trans-Inter-Aktiv in Mitteldeutschland e.V. (TIAM) und Dr. Laura Wortmann, Ärztin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe für Geschlechtersensible Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld.

2.4.4. Leistungsnachweis

Die Studierenden mussten ein Referat über ein selbst gewähltes Thema halten. Die Bewertung erfolgte durch Dozierende der Universität Leipzig aus den Bereichen Sozialmedizin und Medizinische Psychologie in Absprache mit den studentischen Hilfskräften. Bei den Präsentationen konnte es sich um Einzel- oder Gruppenpräsentationen handeln, wobei maximal drei Personen pro Gruppe zugelassen wurden. Die Prüfungsvorträge umfassten folgende Themen: Queer- und gendersensible Fragebögen in der ärztlichen Praxis, LGBTQ+-freundliche Praxen, Medikamentenentwicklung und deren Probandendemografie, erektile Dysfunktion und weibliche sexuelle Dysfunktion (FSD), Transgender-Schwangerschaften, weibliche Genitalverstümmelung, Kinderwunsch von nicht-heterosexuellen/nicht-cisgender Paaren und Forschung zu hormonellen Verhütungsmethoden für verschiedene Geschlechter.

2.5. Evaluation

Die Bewertung des Wahlfachs erfolgte anhand eines strukturierten Fragebogens, dessen Items in drei Kategorien eingeteilt waren: Organisation, Struktur und persönlicher Nutzen. Es wurde eine sechsstufige Likert-Skala verwendet, wobei die Antwortmöglichkeiten von „stimme voll zu“ bis „stimme überhaupt nicht zu“ reichten. Zusätzlich zu den strukturierten Items enthielt der Fragebogen zwei offene Fragen: „Was hat Ihnen an dem Kurs besonders gut gefallen?“ und „Was hat Ihnen nicht gefallen, und was sollte verbessert werden?“. Diese offenen Fragen lieferten qualitative Daten über die Erfahrungen der Studierenden und Vorschläge zur Verbesserung des Kurses. Darüber hinaus wurden die Studierenden gebeten, den Kurs insgesamt anhand einer Bewertungsskala von 1 bis 6 zu bewerten. Eine Bewertung von „1“ entsprach „sehr gut“ und eine Bewertung von „6“ entsprach „ungenügend“, entsprechend dem deutschen Schulnotensystem. Der Fragebogen wurde von dem Referat Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig entwickelt und dort ausgewertet. Der Fragebogen wurde in der letzten Sitzung des Wahlfaches an die Studierenden verteilt. Die Auswertung erfolgte anonym und freiwillig, der Fragebogen ist im Anhang 1 [Anh. 1] zu finden.

3. Ergebnisse der Evaluation

An der Evaluation haben insgesamt 17 Studierende teilgenommen, wobei nicht alle Items von jeder Person beantwortet wurden, was zu unterschiedlichen Stichprobengrößen für bestimmte Fragen führte (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]). Die Evaluation des Wahlfaches zeigte, dass die Studierenden alle Items sehr gut bewerteten (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]). Besonders hervorzuheben ist die Interaktivität des Kurses, die mit einem Mittelwert von 1,0 (SD=0,0) bewertet wurde. Die wahrgenommene Relevanz für die medizinische Ausbildung der Studierenden erzielte einen Mittelwert von 1,1 (SD=0,2), und die Gesamtbewertung des Kurses war mit ebenfalls 1,0 (SD=0,0) durchweg sehr gut (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]). Diese herausragenden Werte spiegeln eine hohe Zufriedenheit der Studierenden wider. Darüber hinaus ist bemerkenswert, dass sich im vorklinischem Studienabschnitt mehr als fünf Bewerber auf einen Platz in diesem Wahlfach beworben hatten, was seine Beliebtheit und Relevanz für die Studierenden unterstreicht.

Tabelle 2: Bewertung des Wahlfachs durch die teilnehmenden Studierenden (Skala von 1 „trifft voll und ganz zu“ bis 6 „trifft überhaupt nicht zu“)

In den Freitextantworten wurden die Studierenden auch um Verbesserungsvorschläge gebeten. Die Analyse der Antworten zeigte, dass sich einige Studierende die Einbeziehung des Themas Endometriose gewünscht hätten sowie eine vertieftere Auseinandersetzung mit einigen Themen. Auf die Frage, was besonders gut wahrgenommen wurde, wurden häufig folgende Aspekte genannt: interaktive und vielfältige Lehrmethoden, abwechslungsreiche und engagierte Kursgestaltung, Peer-to-Peer-Ansätze, offene Diskussionsformate, eine positive Kursatmosphäre, der Einsatz nichtdiskriminierender Sprache, ein starker Praxisbezug, die Vertiefung von Themen, die im Lehrplan üblicherweise zu kurz kommen, sowie engagierte Tutor*innen und studentische Hilfskräfte. Die Evaluierung wurde vom Referat Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig durchgeführt und ausgewertet.

4. Diskussion

Das Wahlfach „Sexualität und Gesellschaft im Kontext der Medizin“ wurde von den Studierenden hinsichtlich Organisation, Struktur und persönlichem Nutzen sehr gut bewertet und erhielt zudem eine sehr gute Gesamtbewertung. In den Freitextantworten wurden die Kernkonzepte des Wahlfachs (Interaktivität und Peer-to-Peer-Ansatz) positiv hervorgehoben. Diese Ergebnisse belegen die hohe Zufriedenheit der Studierenden mit dem Wahlfach, was mit unserer ursprünglichen Hypothese übereinstimmt. Die hervorragende Bewertung, der von den Studierenden berichtete Lernzuwachs und die Tatsache, dass es mehr als fünf Bewerber*innen pro Platz in vorklinischen Studienabschnitt gab, zeigen die große Nachfrage nach weiteren Fortbildungsmöglichkeiten, die das Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und sexuelle Gesundheit abdecken und interaktive Methoden zur Vermittlung dieser Themen nutzen. Dieses Ergebnis wird auch durch eine bundesweite Umfrage unter 3264 Medizinstudierenden aus allen 37 medizinischen Fakultäten in Deutschland bestätigt, in der die Mehrheit der Befragten angab, dass Kurse zur sexuellen Gesundheit im Medizinstudium obligatorisch sein sollten [24].

Neben dem Schwerpunkt „Sexualität im medizinischen Kontext“ wurde im Rahmen des Wahlfachs auch eine Veranstaltung zur Geschlechtersensibler Medizin/Gendermedizin durchgeführt (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]). Untersuchungen haben ergeben, dass Medizinstudierende geschlechtsspezifische und kultursensible Kompetenzen als relevant für ihre Ausbildung ansehen [25]. Darüber hinaus hat eine quantitative Querschnittserhebung an vier deutschen medizinischen Fakultäten (N=750) gezeigt, dass die Implementierung von Kursen zur Gendermedizin in das medizinische Curriculum einen signifikanten Einfluss auf die Gender-Kompetenz der Studierenden hat [26]. Für künftige Lehrveranstaltungen an medizinischen Fakultäten könnte es daher besonders interessant sein, sexualmedizinische und geschlechtsspezifische Themen zu verknüpfen, da sich die beiden Themen stark überschneiden.

Die hier beschriebenen Lehrevaluationen hatten eine Reihe von Limitationen. Zum einen konnte nur eine begrenzte Anzahl von Studierenden an dem Kurs teilnehmen, da es sich um ein Wahlfach handelte. Die Ergebnisse der Evaluationen (N=17) lassen sich nur begrenzt auf die gesamte Kohorte der Medizinstudierenden übertragen, da die Stichprobengröße relativ klein ist und in der Regel Studierende, die bereits an den Inhalten interessiert sind, an den Wahlfächern teilnehmen. Dies führt zu einer Verzerrung und könnte zu einer falsch positiven Bewertung des Wahlfachs führen. Die Integration von Lehrveranstaltungen zur sexuellen Gesundheit in das Kerncurriculum, die Verankerung als Pflichtveranstaltungen und die Einbeziehung fortlaufender studentischer Evaluierungen könnten dieses Problem lösen. Die Aufnahme in den obligatorischen Lehrplan der medizinischen Fakultäten könnte auch die langfristigen Effekte der sexualmedizinischen Ausbildung im Medizinstudium aufzeigen.

Des Weiteren bezog sich die Evaluation auf die Bewertung des Kurses durch die Studierenden und nicht auf die Überprüfung, ob die Lernziele erreicht wurden. Dadurch konnte der tatsächliche Kompetenzgewinn durch die Lehrveranstaltung nicht gemessen werden. Für künftige Lehrveranstaltungen zur sexuellen Bildung wäre es demnach wünschenswert, die Einstellungen und das Wissen der Medizinstudierenden zu sexualitätsbezogenen Themen vor und nach den Kursen zu erheben, um die Effekte des Unterrichtsangebots beurteilen zu können. Zudem neigten die Studierenden dazu, sich während der Rollenspiele gegenseitig sehr positiv zu bewerten, was auf eine kollegiale Befangenheit unter Gleichaltrigen zurückgeführt werden kann. Es könnte von Vorteil sein, Schauspieler*innen als Simulationspersonen einzusetzen, um den Studierenden realistischere und potenziell anspruchsvollere Szenarien zu bieten, in denen sie sich bewähren können. Die Rollenspiele sollten zudem auf Video aufgezeichnet werden, um ein detaillierteres und objektiveres Feedback zu ermöglichen. Dies würde es den Studierenden ermöglichen, ihre Leistungen zu überprüfen, was den Feedback-Prozess umfassender und verständlicher machen würde.

Ein von Studierenden geleitetes Wahlfach hat mehrere Vor- und Nachteile. Zu den Vorteilen gehören die Vermittlung neuer Perspektiven und aktueller Inhalte, das Engagement der Studierenden, die Förderung eines inklusiven Lernumfelds und die Ermutigung der Studierenden zur aktiven Teilnahme und Übernahme von Verantwortung für ihre Ausbildung. Ein Nachteil ist, dass die Kontinuität des Kurses gefährdet sein kann, wenn die studentischen Hilfskräfte ihren Abschluss machen. Außerdem werden zusätzliche finanzielle Mittel für Hilfskräfte benötigt. Ähnlich wie andere studentisch geleitete Lehrveranstaltungen können die Inhalte von Wahlfächern in der medizinischen Ausbildung nur dann eine langfristige Perspektive haben, wenn sie als verpflichtender Bestandteil in den Lernzielkatalog und die medizinischen Curricula aufgenommen, institutionalisiert und von Hochschulmitarbeiter*innen konzipiert und umgesetzt werden [27]. Insbesondere die Inhalte des Wahlfachs „Sexualität und Gesellschaft im Kontext der Medizin“ können eine wertvolle Ergänzung zum bereits bestehenden Lernzielkatalog der Medizinischen Psychologie oder z. B. zum Kommunikationscurriculum sein.

Aus der Perspektive der studentischen Tutor*innen war die Erfahrung des Wahlfachs sehr bereichernd und positiv, da die Studierenden großes Interesse zeigten und während des gesamten Kurses aktiv mitwirkten. Diese engagierte Beteiligung der Studierenden und die positive Lernatmosphäre waren besonders erfreulich. Zur weiteren Verbesserung der Lernerfahrung, würden die studentischen Tutor*innen in zukünftigen Veranstaltungen mehr weiterführenden Online-Materialien breitstellen.

5. Schlussfolgerung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Wahlfach „Sexualität und Gesellschaft im Kontext der Medizin“ aufgrund seiner wichtigen Inhalte, die in den traditionellen Lehrplänen im Medizinstudium oft nur unzureichend behandelt werden, sowie seiner interaktiven Lehrmethoden sehr beliebt war und positiv bewertet wurde. Die positive Bewertung zeigt, dass ein Bedarf an solchen Bildungsangeboten besteht, die nicht nur Aspekte der sexuellen Gesundheit und der sozialen Determinanten von Gesundheit und Krankheit abdecken, sondern auch interaktive Lehrmethoden wie Peer-Teaching und praktische Übungen einsetzen. Für die medizinische Ausbildung bedeutet dies, dass ähnliche Lehrveranstaltungen nicht nur als Wahlfächer, sondern auch in den Pflichtlehrplan integriert werden sollten. Diese Verankerung ist von entscheidender Bedeutung, damit sich künftige Ärzt*innen während ihres Studiums mit diesen Themen auseinandersetzen können, um später in ihrer beruflichen Laufbahn selbstbewusst eine systematische Sexualanamnese zu erheben, implizite Vorurteile zu überwinden und eine einladende, sichere Umgebung für alle Hilfesuchenden zu schaffen [28].

Anmerkungen

Förderung

Gefördert durch den Open-Access-Publikationsfonds der Universität Leipzig.

ORCIDs der Autor*innen

Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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Anhänge

Anhang 1Fragebogen (Anhang_1.pdf, application/pdf, 175.63 KBytes)