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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

2366-5017


Dies ist die deutsche Version des Artikels. Die englische Version finden Sie hier.
Projektbericht
Kommunikative Kompetenzen

[„So war das nicht gemeint …“: Konzeption und Evaluation eines Wahlfachs zum Umgang mit Diskriminierung in der medizinischen Kommunikation]

Lena Schwaab 1
Bernhard Strauß 1
 Swetlana Philipp 1

1 Friedrich-Schiller-Universität Jena, Universitätsklinikum Jena, Institut für Psychosoziale Medizin, Psychotherapie und Psychoonkologie, Jena, Deutschland

Zusammenfassung

Zielsetzung: Diskriminierungserfahrungen im Rahmen der medizinischen Versorgung sind keine Seltenheit und beeinflussen maßgeblich die Gesundheit Betroffener. Daher wurde am Universitätsklinikum Jena ein Wahlfach (mit 28 UE) für Medizinstudierende im klinischen Abschnitt zum Thema „Umgang mit Diskriminierung in der medizinischen Kommunikation“ eingeführt, welches die kommunikativen Kompetenzen der angehenden Ärzt:innen mit marginalisierten Patient:innen verbessern soll. Der Kurs wurde erstmals im Wintersemester 2023/24 erprobt. Mit der Datenerhebung wurde überprüft, ob der Kurs geeignet ist, Wissen und Kompetenzen, welche von den Studierenden selbst eingeschätzt wurden, im Umgang mit Diskriminierung zu erweitern.

Methodik: Die Lehrveranstaltung beinhaltet den diskriminierungssensiblen Umgang mit blinden/sehbehinderten Patient:innen, trans*/nicht-binären Patient:innen, Patient:innen mit rechtsextremen Einstellungen und/oder Verschwörungsglauben, Personen ohne Krankenversicherung, sowie rassismus- und traumasensible Behandlung und den Einsatz von Sprachmittlung. Zudem enthielt der Kurs zahlreiche Elemente zur Selbstreflexion und Reflexion der eigenen professionellen Haltung als Ärzt:in. Die Selbsteinschätzung des Wissens- und Kompetenzzuwachses basiert auf einer Online-Erhebung zu Beginn der 1. Veranstaltung und zum Abschluss der letzten Sitzung.

Ergebnisse: Die teilnehmenden Studierenden (N=13) hatten bisher durch ihr Medizinstudium kaum Kontakt zu den Themeninhalten der Seminarreihe, obwohl sie die Relevanz für die eigene praktische Arbeit als hoch einschätzten. Die Auswertung der Prä- und Posterhebung ergab, dass die Absolvierung des Kurses zu deutlichen Zuwächsen im selbst eingeschätzten Wissen bei allen Kursthemen führte. Eine Steigerung der selbst eingeschätzten Kompetenz erfolgte vor allem in Bezug auf den Umgang mit blinden/-sehbehinderten Personen, mit traumatisierten Personen und den Einsatz von Dolmetschern. Auch die Fähigkeit zur Selbstreflexion und den Umgang mit eigenen Schwächen, sowie die Sensibilisierung für das Erkennen von Diskriminierung wurde signifikant höher eingeschätzt.

Schlussfolgerung: Das neu konzipierte Wahlfach könnte helfen, das Wissen und die Kompetenzen im Umgang mit Diskriminierung in der medizinischen Kommunikation bei Medizinstudierenden subjektiv zu verbessern. Damit liefern die Erkenntnisse eine gute Grundlage für die Entwicklung weiterer Lehrkonzepte.


Schlüsselwörter

Medizinische Lehre, Diskriminierung, Simulationspatient*innen, kommunikative Kompetenz

1. Hintergrund

Diskriminierung ist ein in der Medizin und Gesundheitsversorgung häufig diskutiertes Thema. Ausgehend von einer pluralistischen, definitorischen Fassung wird diese als das Hinzufügen von Schaden, eine Verletzung der Freiheitsrechte, eine Missachtung und/oder eine Chancenungleichheit gegenüber Personen aufgrund derer (vermeintlichen) Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Gruppen verstanden [1]. Mit der Genfer Deklaration verpflichten sich Ärzt*innen, dass solche sozialen Kategorien nicht zwischen ihre Pflichten und ihre Patient*innen treten [2]. Dennoch deuten Befunde darauf hin, dass Personen im Gesundheitswesen aufgrund von Behinderungen, Beeinträchtigungen und/oder chronischen Erkrankungen, ihrer Geschlechtsidentität (v.a. trans* und inter-Personen), ihrer ethnischen Herkunft oder aufgrund rassistischer Diskriminierung, ihrer sexuellen Orientierung, ihrem Alter, ihrer Religion, ihrem Gewicht oder unzureichender Sprachkenntnisse Benachteiligung erfahren [3], [4], [5], [6], [7], [8], [9]. Dabei können Diskriminierungserfahrungen das für eine erfolgreiche Behandlung notwendige Vertrauensverhältnis maßgeblich erschüttern [3], [4]. Ein Beispiel hierfür sind die Befunde des repräsentativen Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors 2023, die zeigen, dass vor allem rassistisch markierte Frauen (schwarz: 14.3%, muslimisch: 12.8%, asiatisch: 12.9%) eine medizinische Behandlung aufgrund der Befürchtung, nicht ernst genommen oder schlechter als andere behandelt zu werden, verzögern oder vermeiden [10]. Hier wird auch die intersektionale Verschränkung von Diskriminierungsdimensionen deutlich, die zu ganz individuellen Erfahrungen von Benachteiligung führen können [1], [3]. Hervorzuheben ist an dieser Stelle, dass auch in der medizinischen Lehre Diskriminierung und sexuelle Belästigung stattfindet [11], [12], dies ist jedoch nicht der Fokus der vorliegenden Arbeit.

Die Folgen von solchen Ungleichbehandlungen im medizinischen Bereich sind neben Barrieren und Hemmungen in der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen, mangelnde und unzureichende Behandlungen, Fehldiagnosen sowie eine geringere Compliance und Zufriedenheit und psychischen Beeinträchtigungen [6], [7], [13]. Insbesondere auf der Kommunikations- und Interaktionsebene kommt es zu diskriminierendem Verhalten, wie z. B. abwertende Bemerkungen, verbale Übergriffe und Ansprache von Begleitpersonen anstelle der Patient*innen [3].

Um dem entgegenzuwirken, ist die Vermittlung von entsprechendem Fachwissen sowie Sensibilisierung und Selbstreflexion in Bezug auf die eigene Position, Macht, Privilegien, Ungleichheit und unterschiedliche Lebenswelten notwendig, was jedoch häufig unzureichend stattfindet [3], [5], [14], [15], [16]. Überblicksarbeiten, die sich bisher mit der Implementierung dieser Themen in der medizinischen Lehre befassen, zeigen, dass sich diese inhaltlich überwiegend auf den Aspekt der „Kultur“ beziehen, wobei andere Themen wie Gender, sexuelle und geschlechtliche Orientierung (lesbisch, schwul, bisexuell, trans, queer, inter, LSBTQI+), Alter und Behinderung kaum berücksichtigt werden [17], [18], [19], [20], [21]. Gerade in Deutschland fehlen in der medizinischen Lehre häufig LSBTQI+-spezifische Inhalte [7] und das Intersektionalität kommt meist zu kurz [22], [23]. Die bisher in der Literatur vorgestellten Lehrkonzepte bestehen aus einzelnen Vorlesungen [24], [25] bis hin zu Wahlveranstaltungen, die in mehrstündigen Blöcken [26], [27] oder über ein gesamtes Semester [27] absolviert wurden. Sie adressieren den Umgang mit und die Behandlung von spezifischen Personengruppen, wie trans* Personen [24], [28], Geflüchteten [25], und gehörlosen Patient*innen [26] sowie den Einsatz von Sprachmittlung [27]. Unter Sprachmittlung sind hierbei Dolmetschtätigkeiten zu verstehen, die sowohl von professionellen Fachdolmetscher*innen oder von Laiendolmetscher*innen wie nicht-geschultem Gesundheitspersonal oder Angehörigen ausgeführt werden können. Verschiedene Diskriminierungsformen und deren Verschränkung werden nur vereinzelt thematisiert [17], [29]. Elemente, die sich für die Implementierung diskriminierungsspezifischer Inhalte in die medizinische Lehre als effektiv erwiesen haben, sind einerseits der Einbezug multidisziplinärer Perspektiven durch Kooperationen mit in der Praxis tätigen Fachkräften oder der Community (communitygestützte Lehre) [24], [25], [27]. Andererseits das Aufzeigen, dass es nicht um „die Anderen“ (Othering) geht, sondern um eine differenzierte Auseinandersetzung mit Macht, Ungleichheit und Privilegien und deren Auswirkungen auf das eigene Handeln [17]. Eng verbunden damit ist die Entwicklung einer professionellen, ärztlichen Identität, bei der Medizinstudierende die verschiedenen Aspekte des ärztlichen Handelns reflektieren und trainieren [30]. Drittens hat sich der Einsatz von Simulationspatient*innen als sinnvoll erwiesen, wodurch die Studierenden in einem geschützten Rahmen an kommunikativ herausfordernde Situationen herangeführt werden können [28], [31], [32], [33].

Ausgehend von diesen drei Elementen wurde das Wahlfach „So war das nicht gemeint … - Umgang mit Diskriminierung in der medizinischen Kommunikation“ am Universitätsklinikum Jena konzeptualisiert, im Wintersemester 2023/24 pilotiert und im Anschluss evaluiert. Ziel dieser Arbeit ist es, dieses Vorgehen vorzustellen, um das gesamte Konzept oder einzelne Module für andere Standorte nutzbar zu machen.

2. Lehrkonzept

2.1. Kurskonzeption und Lernziele

Das Wahlfach zielt auf eine Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Lebensrealitäten und Diskriminierungserfahrungen unterschiedlicher Personengruppen ab, wobei vor allem kommunikative Aspekte im Vordergrund stehen. In die inhaltliche Konzeption des Wahlfachs flossen eine ausgiebige Literaturrecherche der bestehenden Forschung in Bezug auf diskriminierungssensibler Lehre und bisherige Lehrkonzepte ein. Zudem wurde eine Einschätzung von Mitarbeitenden bezüglich relevanter Themen und praktischer Erfordernisse eingeholt sowie Wünsche und Bedarfe von Studierenden bezüglich Themen, die bisher im Medizinstudium nicht ausreichend oder nur außercurriculär behandelt wurden. Darauf aufbauend wurden Kooperationen mit verschiedenen (örtlichen) Institutionen und Beratungsstellen aufgebaut. Die einzelnen Themenbereiche der Seminare wurden durch diese Expert*innen gestaltet (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Tabelle 1: Seminarthemen und Fachexpert*innen

Die konkreten Lernziele der Veranstaltung (siehe Anhang 1 [Anh. 1]) lassen sich im Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog 2.0 [https://nklm.de/zend/menu] wiederfinden.

Durch die Kursverantwortliche wurden über die Sitzungen hinweg immer wieder Querverbindungen zwischen den einzelnen Inhalten hergestellt und das Phänomen der Intersektionalität diskutiert. Der Kurs umfasste sechs Sitzungen mit insgesamt 28 Unterrichtseinheiten. Es konnten 20 Studierende aus dem 7. und 9. Semester an dem Wahlfach teilnehmen. Ein beispielhafter Ablauf einer Sitzung ist im Anhang 2 [Anh. 2] zu finden.

2.2. Grundzüge des Lehrangebots

Kommunikative und soziale Kompetenzen werden vor allem durch praktische Übungen trainiert. In den Sitzungen wurden aus diesem Grund vielfältige Fallbeispiele und Rollenspiele eingesetzt. So wurde beispielsweise in der Sitzung zu unterschiedlichen Zugängen zur Gesundheitsversorgung ein Planspiel durchgeführt, in dem Studierende in die Rolle von Patient*innen mit unterschiedlichen soziodemografischen Hintergründen und Voraussetzungen (z. B. keine Krankenversicherung, unklarer Aufenthaltsstatus) einnahmen und in verschiedenen Stationen selbst erlebten, wie die Anlaufstellen innerhalb des Gesundheitssystems auf sie reagieren. Der Umgang mit einem Patienten mit rechtsextremen Einstellungen, der diese emotionsgeladen in der Behandlung thematisiert und der Einsatz von Sprachmittler*innen (Dolmetscher*innen) wurde mit Simulationspersonen geübt.

Um Maßnahmen zu entwickeln, die diskriminierendem Verhalten entgegenwirken, ist die Berücksichtigung der Intention der Handlung zentral [1]. Das Wahlfach fokussierte sich hierbei auf die Reflexion und Selbstreflexion von nicht-intendierten diskriminierenden Handlungen. Gerade für ethische Fragen, die eng mit Diskriminierung und der ärztlichen Verantwortung verbunden sind, ist Selbstreflexion sowie die professionelle Identitätsentwicklung zentral. Beispielsweise können trans*-Patient*innen, Grundannahmen bezüglich des Geschlechts in Frage stellen, was eine Reflexion der eigenen geschlechtlichen Identität sowie Rollenvorstellungen auf Seiten der Behandelnden notwendig macht [6]. Deshalb wurden gleich in der ersten Sitzung Elemente zur Selbstreflexion eingeführt und durchgängig zum Ende jeder Sitzung sowohl in Einzelarbeit, in der Kleingruppe und im Plenum besprochen (siehe Anhang 2 [Anh. 2]).

2.3. Evaluation

Zur Evaluation der Veranstaltung erfolgte sowohl innerhalb der ersten (Prä-Befragung) und der letzten Sitzung eine Post-Befragung der teilnehmenden Studierenden mit Hilfe des Online-Befragungstools SoSciSurvey. Die Zuordnung der Prä- und Post-Daten erfolgte über einen von den Teilnehmenden selbstgewählten Code. Neben soziodemografischen Fragen zu Alter, Geschlecht und aktuellem Semester wurde im Anschluss die Vorerfahrung zu den inhaltlichen Themen auf einer fünfstufigen Likertskala erfragt. Diese bezogen sich auf Vorerfahrungen aus dem Medizinstudium sowie aus beruflichen und außerfachlichen Kontexten (1=keine Erfahrung, 5=sehr viel Erfahrung). Im Rahmen der Prä-Erhebung wurden die Studierenden zusätzlich nach ihren Erwartungen bzw. nach konkreten Fragen gefragt, die sie im Laufe des Seminars beantwortet haben möchten.

Die Lehrevaluation orientierte sich am Vorgehen von Juscyzk et al. [34]; dabei sollten Studierende sowohl in der Prä- als auch in der Post-Erhebung ihre eigenen Einstellungen, den bisherigen Wissensstand, ihr eigenes Interesse, Motivation, Relevanz sowie ihre Kompetenz zu den Themeninhalten einschätzen (siehe Anhang 3 [Anh. 3] und Anhang 4 [Anh. 4]). Die Formulierungen der Kompetenzfragen orientierten sich am NKLM 2.0. Die Teilnahme an den Befragungen erfolgte freiwillig und anonym, eine Nicht-Teilnahme war nicht auf einzelne Personen zurückzuführen. Die Auswertung der Daten fand sowohl deskriptiv als auch inferenzstatistisch (t-Test für gepaarte Stichproben) mit Hilfe der Software SPSS (IBM SPSS 29) statt. Das Signifikanzniveau wurde auf α=0,05 festgelegt. Die Darstellung der Veränderungen von Prä zu Post erfolgt zusätzlich über standardisierte Mittelwertdifferenzen und die Streuung der Differenzwerte (Effektstärke Cohen’s d, standardized response mean) [35], [36], wobei positive Werte für einen Zugewinn stehen. Zusätzlich gab es in der letzten Sitzung eine Feedbackrunde, in der die Studierenden – zunächst anonym – besonders gute und verbesserungswürdige Aspekte des Wahlfaches notieren und diese anschließend im Plenum besprechen konnten.

3. Ergebnisse

3.1. Soziodemografische Angaben

Von den 13 teilnehmenden Studierenden der Humanmedizin befanden sich zwei Drittel (n=8) im 7. Fachsemester, eine im 9. Fachsemester und 2 im 10. oder einem höheren Fachsemester. Das Durchschnittsalter betrug 24.25 Jahre (SD=2.67). Die Mehrheit der Studierenden ordnete sich dem weiblichen Geschlecht zu (83.3%), 16.7% dem männlichen. Jeweils 12 Studierende nahmen an der Prä- und Post-Erhebung teil, wobei in n=11 Fällen sowohl die Antworten der Prä- als auch der Post-Erhebung vorlagen.

3.2. Vorerfahrungen mit den Seminarinhalten

Die Prä-Erhebung bezüglich der Vorerfahrungen der Studierenden mit den Themeninhalten der Seminarreihe ergab, dass diese bisher am wenigsten Berührungspunkte mit kommunikationseingeschränkten Patient*innen (keine Erfahrung: 63.8%) und Patient*innen ohne Krankenversicherung (keine Erfahrung: 61.1%) hatten. Mit Geflüchteten (69.4%) und mit rechtsextremen Patient*innen und Verschwörungsgläubigen (69.1%) hatte die Mehrheit bereits Erfahrungen gewonnen. Betrachtet man die Kontexte, in denen die Vorerfahrungen gemacht wurden, ist auffällig, dass die Studierenden am wenigsten durch ihr Medizinstudium in Kontakt mit den Themen gekommen sind (37.5%). Mehr Erfahrungen haben die Studierenden durch berufliche Erfahrungen (wie z. B. Praktika, Hospitationen, Stationstage) (47.2%) und in außerfachlichen Kontexten wie z. B. Alltag, Freizeit, Freiwilligenarbeit (63.9%) gesammelt.

3.3. Prä-Post-Vergleich

Im Rahmen des Prä-Post-Vergleiches wurde die zeitliche Entwicklung des Interesses, der Einstellungen, des Wissens und der Kompetenzen der Studierenden untersucht.

Das Interesse der Studierenden für die einzelnen Themen der Veranstaltungsreihe war bereits zu Beginn des Kurses hoch und änderte sich überwiegend nicht signifikant zum Ende des Kurses (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]).

Tabelle 2: Subjektiv eingeschätztes Interesse der Studierenden vor und nach der Kursteilnahme gemessen auf einer 5-Punkte-Likert Skala (1=nicht interessiert, 5=sehr interessiert)

Signifikante Veränderungen auf der Dimension Einstellung ergaben sich für den professionellen Umgang mit rechtsextremen Personen (d=1.09), die Interaktion mit sehbehinderten/blinden Patient*innen (d=0.92), den Einbezug von Angehörigen oder Freund*innen als Dolmetscher*innen (d=0.80) und die Kommunikation mit Personen, deren Geschlecht nicht klar eingeordnet ist (d=0.80). Die Einstellungen bezüglich der Wichtigkeit der Auseinandersetzung mit verschiedenen Lebensrealitäten, Kenntnis eigener Bedürfnisse und Grenzen, Auffassung von rassistischer Gewalt und Diskriminierung als Traumatisierung erhielten ähnlich hohe Zustimmungswerte wie zu Beginn des Seminars (siehe Tabelle 3 [Tab. 3]).

Tabelle 3: Einstellungen der Studierenden vor und nach der Kursteilnahme gemessen auf einer 5-Punkte-Likert Skala (1=stimme überhaupt nicht zu, 5=stimme voll und ganz zu)

Während vor dem Kurs die Mehrheit der Studierenden angab, dass sie kaum oder nur teilweise über die verschiedenen Inhalte der Seminarreihe informiert waren gaben sie nach dem Kurs an, in fast allen Themenbereichen gut informiert zu sein (siehe Tabelle 4 [Tab. 4]). Große Effekte zeigten sich für die Veränderung des Subjektiv eingeschätzten Wissens über kommunikative Strategien im Umgang mit blinden/sehbehinderten Personen (d=2.46) und des Wissens über zentrale Symptome nach traumatischen Ereignissen, deren Auswirkungen und die Bedürfnisse Betroffener (d=2.22).

Tabelle 4: Subjektiv eingeschätztes Wissen der Studierenden vor und nach der Kursteilnahme gemessen auf einer 5-Punkte-Likert Skala (1=nicht informiert, 5=sehr informiert)

Die in Tabelle 5 [Tab. 5] dargestellten Ergebnisse zeigen, dass sich die Studierenden nach dem Seminar in einigen Bereichen als deutlich kompetenter einschätzen. Hervorgehoben werden soll an dieser Stelle das Erkennen von Diskriminierung und die Ausrichtung des eigenen Handelns im Sinne der Verhinderung und Benachteiligung, da das Erlernen dieser Kompetenz die gesamte Seminarreihe umspannte (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Die Studierenden schätzten sich selbst hier signifikant kompetenter ein (d=0.92).

Tabelle 5: Subjektive Einschätzung der Kompetenz der Studierenden vor und nach der Kursteilnahme gemessen auf einer 5-Punkte-Likert Skala (1=nicht kompetent; 5=sehr kompetent)

Abbildung 1: Subjektive Kompetenzeinschätzung in Bezug auf Erkennen von Benachteiligung, Stigmatisierung und Diskriminierungen und Ausrichtung des eigenen Handelns im Sinne der Verhinderung oder Beseitigung dieser Nachteile

Auch die Effekte der Kompetenzsteigerung in Bezug auf Berücksichtigung und Nutzen relevanter Einflussfaktoren im verdolmetschten Gespräch (d=1,30), die Verwendung kommunikativer Strategien im Umgang mit blinden/sehbehinderten Patient*innen (d=1,45) und das Erkennen und die Reaktion auf Symptome einer Traumafolgestörung (d=1,65) sind als hoch einzustufen.

3.4. Bewertung des Kurses

Insgesamt wurde die Lehrveranstaltung von den Studierenden im Mittel mit der Note 1,75 (SD=0.42) auf einer 5-stufigen Likert-Skala bewertet; 76.9% stimmten der Aussage voll und ganz zu, dass sich die Teilnahme für sie gelohnt habe. Die Relevanz der inhaltlichen Themen für die praktische Arbeit wurde auf der vierstufigen Skala (1=nicht relevant, 4=sehr relevant) als hoch eingeschätzt (M=3.22-3,83, SD=0.39-89). In der qualitativen Befragung und im offenen Austausch schätzten die Studierenden die Auswahl der Inhalte, die verschiedenen Expert*innen und deren eigenen Bezug zur Community sowie den Einsatz der praktischen Übungen mit den Simulationspatient*innen als positiv ein. Besonders wurde das Planspiel gelobt. Verbesserungswürdig fanden die Teilnehmenden die zeitliche Gestaltung des Seminars, da die Termine am späten Freitagnachmittag stattfanden. Sie wünschten sich außerdem noch mehr praktische Übungen.

4. Diskussion

In diesem Artikel wurde die Konzeption und Evaluation eines Wahlfachs zum Umgang mit Diskriminierung in der medizinischen Kommunikation beschrieben. Ein solcher Kurs, bei dem verschiedene Formen von Marginalisierungen und Diskriminierungen behandelt werden, wurde unseres Wissens bisher noch nicht konzeptualisiert und durchgeführt. Zudem berichteten die Medizinstudierenden in Jena davon, dass diese Themen im Studium bislang kaum thematisiert wurden, obwohl sie eine hohe Relevanz für die praktische Arbeit haben. Die Ergebnisse des Prä-Post-Vergleiches der Befragungsdaten ergaben, dass die Seminarreihe vor allem zu subjektiven Wissenszuwächsen in Bezug auf alle behandelten Themenbereiche und zu subjektiven Kompetenzsteigerungen beim Einsatz von Sprachmittlung, im Umgang mit blinden/sehbehinderten Patient*innen und mit traumatisierten Personen führte. Auch übergeordnete Kompetenzen, die selbstreflexive Fähigkeiten und Sensibilisierung für Diskriminierungen beinhalteten, konnten laut Selbstbericht der Teilnehmenden deutlich verbessert werden. Erklärungen dafür, dass sich vor allem das eingeschätzte Wissen der Teilnehmenden verbessert hat und etwas weniger entsprechende Kompetenzen, könnten zum einen die Formulierung der Kompetenzitems liefern. Diese bezog sich auf die Lernziele aus dem NKLM 2.0 und sind daher teilweise etwas allgemeiner formuliert und passen damit nicht genau zu den in der Seminarreihe behandelten Inhalten. Beispielsweise gibt es im NKLM 2.0 keine Kompetenz, die sich explizit auf den Umgang mit trans* und nicht-binären Personen bezieht. Deshalb wurde auf das Lernziel (VIII. 2.05.1.2) zurückgegriffen, welches eine geschlechtersensible Kommunikation adressiert. Außerdem ist das Erlernen von praktischen, kommunikativen und sozialen Kompetenzen ein längerer und schwer messbarer Prozess, welcher auch über die Seminarreihe hinaus betrachtet werden sollte. Auf die Komplexität des Kompetenzerwerbs und dessen Messung kann an dieser Stelle nur verwiesen werden [37].

Durch Selektionseffekte ist es wahrscheinlich, dass sich diejenigen Studierenden zur Teilnahme am Seminar angemeldet haben, die sich bereits für die Themeninhalte interessieren und damit beschäftigt haben. Dies könnte erklären, weshalb die Werte für Interessen und Einstellungen bereits schon vor dem Seminar hoch waren. Interessant ist, dass sich die signifikanten Einstellungsveränderungen bei den Items gezeigt haben, die negativ gepolt waren (z. B. „Ich finde es schwierig, mit Patient*innen zu kommunizieren, deren Geschlecht ich nicht klar einordnen kann“), sodass sich diese Veränderungen als Abbau von Hemmungen interpretieren lassen können.

Einschränkend lässt sich sagen, dass die Evaluation des Kurses allein auf der Selbsteinschätzung der Studierenden beruht und kein objektiver Test zur Änderung des Wissensstands oder der Kompetenzen verwendet wurde. Auch wurde die Post-Erhebung ausschließlich in der letzten Sitzung erhoben, sodass langfristige Effekte der Lehrveranstaltung nicht betrachtet werden können. Neben der subjektiven Einschätzung der Studierenden könnte es für zukünftige Lehrevaluationen sinnvoll sein, die Veränderungen in den sozialen Kompetenzen mittels Fremdeinschätzungen zu operationalisieren sowie weitere Fragebögen einzusetzen, die beispielsweise die Professional Identity Formation und damit den individuellen Reifungsprozess zur eigenen ärztlichen Identität erfassen [30], [38]. Bedauerlich ist zudem, dass das Seminar nicht voll ausgelastet war und die Teilnehmer*innenzahl der einzelnen Termine zwischen 11-15 Personen schwankte, damit fußt der Datenvergleich auf einer recht kleinen Stichprobe. Als möglichen Grund benannten die Studierenden die eher unattraktive, terminliche Struktur des Seminars, was bei der Verstetigung des Kurses berücksichtigt werden muss. Das Geschlechterverhältnis des Kurses mit deutlich mehr weiblichen Teilnehmenden spiegelt nicht ganz das Verhältnis im Medizinstudium in Jena wider, sodass sich generell mehr weibliche Personen für die Themeninhalte zu interessieren scheinen. Dies deckt sich auch mit anderen Lehrveranstaltungen, die Diversität und Diskriminierung thematisieren [14], [26], [34].

Diskriminierung im Gesundheitswesen ist ein so großes Thema, dass eine solche Seminarreihe nicht alle relevanten Themen ausschöpfend behandeln kann. Weitere mögliche Themen ausgehend von empirischen Befunden könnten Alter, Behinderung, Gewicht, Religion, sozioökonomischer Status, Gewicht sowie Sexismus im Gesundheitswesen beinhalten [4], [17]. Das Potential einer solchen Seminarreihe, die verschiedene Diskriminierungsformen thematisiert, liegt jedoch in einer übergreifenden Sensibilisierung für Diskriminierung und in der Entwicklung einer professionellen Haltung, die auch den zukünftigen Kontakt mit Personengruppen, mit denen Ärzt*innen noch wenig Kontakt hatten, erleichtert. Angelehnt an Paul Mecherils paradox formulierte Kompetenzlosigkeitskompetenz [18] konnte bei den Medizinstudierenden ein reflexives Verhältnis zu den Bedingungen und Konsequenzen des eigenen professionellen Handelns sowie ein offener Umgang mit eigenem Nicht-Wissen und Unsicherheiten angestoßen werden. An dieser Stelle soll die Aussage einer befragten Person hervorgehoben werden, die auf die Frage, was ihr am Eindrücklichsten an der Seminarreihe hängen geblieben ist, folgenden Satz formulierte: „Offen, selbstreflektiert, neugierig und respektvoll sein – das ist wichtig im Umgang mit allen marginalisierten Gruppen“.

5. Schlussfolgerung

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der kommunikative Umgang mit Diskriminierung in der medizinischen Lehre bisher unzureichend implementiert ist, wobei eine hohe Nachfrage aufseiten der Studierenden danach zu bestehen scheint. Das konzeptualisierte Wahlfach liefert erste Ansatzpunkte, diese Lücke zu füllen und führte bei den Medizinstudierenden zu selbstberichteten Veränderungen wie Wissenszuwächsen, Abbau von Hemmungen und den Erwerb übergeordneter Kompetenzen wie eine selbstkritische Haltung und eine Sensibilisierung für Diskriminierung. Damit bietet diese Arbeit Anknüpfungspunkte für neue Lehrkonzepte an anderen Standorten. Wünschenswert wäre die längsschnittliche Implementierung der Inhalte im Pflichtcurriculum, um eine selbstreflexive Haltung und einen fachlichen, sozialen und kommunikativen Kompetenzerwerb in Bezug auf intersektionale Diskriminierung und deren Auswirkung bei möglichst vielen Studierenden zu fördern.

Anmerkungen

Förderung

Die Finanzierung der Honorare der Dozierenden wurde durch den Förderverein Fachschaft Medizin e.V. unterstützt.

Steckbrief

  • Name des Standorts: Jena
  • Studienfach/Berufsgruppe: Humanmedizin
  • Anzahl der Lernenden pro Jahr: 286
  • Ist ein longitudinales Kommunikationscurriculum implementiert? teilweise
  • In welchen Semestern werden kommunikative und soziale Kompetenzen unterrichtet? Im 2., 3., 4., 7., 8. und 10. Semester obligatorisch sowie fakultative Wahlveranstaltungen in Vorklinik und Klinik
  • Welche Unterrichtsformate kommen zum Einsatz? Kleingruppen mit und ohne Simulationspatient*innen, Skillslab-Kurse
  • In welchen Semestern werden kommunikative und soziale Kompetenzen geprüft (formativ oder bestehensrelevant und/oder benotet)? 4., 8. und 10. Semester
  • Welche Prüfungsformate kommen zum Einsatz? OSCE
  • Wer (z. B. Klinik, Institution) ist mit der Entwicklung und Umsetzung betraut? Ansprechpartnerin für Longitudinales Kommunikationscurriculum: Dr. Swetlana Philipp, Ansprechpartner im Studiendekanat: Christian Seidler, Ansprechpartnerin im Skillslab: Urte Mille

Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


Literatur

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Anhänge

Anhang 1Lernziele der Veranstaltung basierend auf Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog 2.0 (Anhang_1.pdf, application/pdf, 98.17 KBytes)
Anhang 2Beispielhafter Ablauf einer Sitzung (Anhang_2.pdf, application/pdf, 138.47 KBytes)
Anhang 3Fragebogen der Prä-Evaluation (Anhang_3.pdf, application/pdf, 188.61 KBytes)
Anhang 4Fragebogen der Post-Evaluation (Anhang_4.pdf, application/pdf, 245.61 KBytes)